- Drei Fahrtabschnitte: 437km, 359km, 288km
- Drei schöne Stellplätze (aus diversen Apps): Cousance bei Bourg-en-Bresse, Montfrin bei Avignon und Le Boulou bei Perpignan (Campingplatz Le Mas Llinas)
- Drei Highlights von diesem Reiseabschnitt:
- Autoroute du Soleil
Am zweiten Tag unserer Reise beschleunigen wir unsere sonst eher gemächliche Fahrt durch ein längeres Stück Autobahnfahrt auf der (kostenpflichtigen) A7 von Lyon bis Avignon, der Autoroute du Soleil. Rechts, manchmal auch links der Straße, fließt die breite, herrlich türkisfarbene Rhone, vom heftigen Wind fast wie ein Meer aufgepeitscht. Surfer haben ihren Spaß darauf.
Und wir fahren gen Süden, die Sonne immer vor uns. Ein herrlich blauer Himmel – ein komplett anderes Licht… Wir lassen den Winter – und das spüren wir mit allen Sinnen – sozusagen wörtlich hinter uns und fahren in den Frühling, fast schon in den Sommer! Dabei kommt mir die unvergessliche Fahrt Anfang Oktober im letzten Jahr mit der HighSpeed-Fähre in den Sinn, von Igoumenitsa/Griechenland nach Ancona/Italien. Also gerade umgekehrt von Süden Richtung Norden. Wir saßen meist auf dem Deck hinten, immer die Sonne im Gesicht. Damals aus dem Sommer in den Herbst (am Brenner sogar Winter)…
2. „Sur le pont d’Avignon …“
Wir gelangen in die westliche Provence. Frühling. Weinbau. Obstbäume mit aufbrechenden Blüten. Ortsnamen wie Orange und Avignon lösen weitere Urlaubsgefühle aus. Ich summe das Lied „Sur le pont – d’Avignon – l’on y danse – l’on y danse – ….“ vor mich hin und das heutige Ziel steht fest!
Viele Touristen trifft man in Avignon und wir finden endlich einen Parkplatz unter einer Brücke (natürlich nicht der besungenen). Wir schlendern ein kleines Stück durch die Altstadt und lassen den Anblick des alten Brückenbaus auf uns wirken.

Der Pont d’Avignon, eigentlich der Pont Saint-Bénézet ist die Ruine einer Bogenbrücke, die einen Teil des einen Rhonearms überspannt (120m lang). Erbaut im 12.Jahrhundert, ehemals aus 22 Bögen bestehend und ca. 900m lang, war sie die längste Brücke Europas.


Nach der Besichtigung fahren wir schließlich weiter zum ca.20km entfernten Ort Montfrin, wo wir am Ufer des Flüsschens Le Gardon beschaulich, ruhig und kostenfrei nächtigen.

- Und noch einmal ein Pont romain, der Pont du Gard.
Er ist die höchste Aquäduktbrücke der Welt (360m lang, 50m hoch, Bögen in 3 Ebenen) und wurde von den Römern in nur fünf Jahren errichtet. Das beeindruckende Bauwerk versorgte vor fast 2000 Jahren die Einwohner von Nîmes über 500 Jahre mit fließendem Wasser. Das Wasser lief vom Ausgangspunkt Uzès bis Nîmes 50km mit einem Höhenunterschied von nur 17m, also pro km nur 34cm! Und hier liegt die Genialität der Bauidee der gesamten Wasserleitung. Der Pont du Gard, also die Überquerung des Tales des Gardon war nur ein Teil davon, allerdings der grandioseste und derjenige, der bis heute so gut erhalten ist.

Wir bestaunen das imposante Bauwerk und tauchen mit vielen Touristen und Schulklassen in eine ganz eigenwillige Stimmung ein.
Ein interaktives Museum erläutert beeindruckend die Lebensweise und die Fertigkeiten der Römer bei der Herstellung ihrer Bauten.
Anschließend wollen wir noch ein paar Kilometer „fressen“; unser Ziel: Perpignan.
Unser Navi leitet uns durch die Petit Camargue, die kleine Camargue um Aigues Mortes und La Grande Motte. Wir sehen Flamingos im Wasser stehen. Aber der Wind fegt heftig übers Land, es ist kühl und sehr dunstig. Oder fliegt da Sand durch die Luft oder Pollen? Alles in allem eher ungemütlich. Und bis wir zu guten Fotos kommen, ist die Landschaft auch schon wieder anders….
Wir durchqueren Perpignan, katalanisch Perpinyà, und kommen noch bis Le Boulou. Sind nun also in Katalonien, französischer Teil, kurz vor den Pyrenäen, kurz vor Spanien.





Der Bericht ist sehr beeindruckend, noch alles Gute
von Christian und Birgit
( z.Zt. auch mit dem WoMo unterwegs )
LikeLike