Fünf Dörfer aus dem Mittelmeer-Bilderbuch

Farbige, in kleinen Buchten dicht aneinander gedrängte Häuser; mit Weinreben und Ölbäumen bepflanzte, steil zum Meer abfallende Hänge; schmale, aussichtsreiche Wege hoch über dem Ufer – schöner als in den Cinque Terre ist es nirgendwo an der gesamten, ein paar tausend Kilometer langen italienischen Festlandküste. (S. 133)

Cinque Terre: Das sind die fünf Dörfer Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola, Riomaggiore in einer großen Bucht im äußersten Südosten der ligurischen Riviera, etwa 90km von Genua entfernt. Von Monterosso bis Riomaggiore sind’s auf der Bahnlinie 9km, der Fußweg zwischen den Orten ist 12km lang. In den fünf Orten leben rund 4300 Menschen. Kein großes Gebiet – aber mit gutem Grund ist es inzwischen weltberühmt. Die UNESCO hat die Region 1997 zum Weltkulturerbe erklärt, seit 1999 steht sie als ‚Parco Nazionale delle Cinque Terre’ unter besonderem Schutz. (S.10)

Beide Zitate aus dem Reiseführer ‚Cinque Terre – Ligurische Küste’ von Christoph Hennig

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Cinque Terre – schon der Name zieht uns magisch an. Aber wir wissen auch um die Schattenseiten: Mit dem Wohnmobil ist diese Unternehmung wohl so gut wie nicht machbar; es gibt kaum Stellplätze und auch nur wenige PKW-Parkplätze. Die engen, steilen Orte sind meist völlig mit Touristen überfüllt, seit aus einem Geheimtipp ein weltbekannter Tourismus-Tipp geworden ist – in der Hauptsaison leider abzuraten; selbst im Oktober ist noch Saison.

Aber wir wollen das Abenteuer wagen, denn es ist es wirklich wert!

Wir fahren von Sestri Levante kommend erst auf der ‚Via Aurelia’ (SS 1= Strada statale), dann auf der kleinen, kurvigen Küstenstraße SP 42 (Strada provinciale) bis Framura, wo es laut einer App einen Stellplatz geben soll. Ist aber nicht so; wir finden nur wenige PKW-Parkplätze.

Wir halten uns deshalb wieder an die Ratschläge von Ralf Gréus in seinem Reiseführer „Mit dem Wohnmobil nach Ligurien“. Er empfiehlt als guten Ausgangspunkt zur Erkundung der fünf Dörfer u.a. den Ort Levanto, wo genug flaches Land für einige Campingplätze vorhanden ist. Außerdem gibt es hier, wie in den meisten Dörfern zwischen Genua und La Spezia einen Bahnhof, in dem ein Großteil der Züge anhält, so dass man dort einsteigen kann, um die ‚berühmten Fünf‘ zu besuchen. Und so machen wir es.

Levanto :

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Nach einer ersten Erkundung von Levanto am Ankunftstag vom Campingplatz ‚5Terre’ aus starten wir am nächsten Tag zu Fuß mit gut gefülltem Rucksack zum Bahnhof. Der Ticketautomat funktioniert nicht und die Ansage des richtigen Bahnsteigs wechselt minütlich (!), aber schließlich fährt der Zug durch das große Tunnel und spuckt uns mit vielen anderen Touristen nach fünf Minuten Fahrt wieder aus. Monterosso.

Wir begeben uns auf den berühmten Wanderweg, der alle fünf Dörfer verbindet. Und dieser ist schon ziemlich speziell! Er kostet Eintritt: 7,50€ pro Person, ist oft sehr eng, besitzt ganz viele steile, hohe Treppenstufen, ist SEHR frequentiert, erfordert sehr häufiges Ausweichen wegen Gegenverkehr bzw. Überholens von schnellen bzw. sehr langsamen Wanderern und hört sich sehr international an – ist aber wunderschön!

Genug der Worte…

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Und dann stehen plötzlich alle an der selben Stelle. Was ist los? Ist etwas passiert? — Bis ich es kapiere: der Blick nach unten! Leider ziemlich im Gegenlicht..

Vernazza:

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Wieder in Levanto

Doch noch ein paar Worte zu Vernazza. Der Ort entstand vermutlich vor etwa 1000 Jahren als Militärhafen zum Schutz gegen Überfälle der Sarazenen. Als einziger natürlicher Hafen der Cinque Terre entwickelte sich Vernazza zum wichtigsten Ort der Gegend. Heute ist Vernazza der Vorzeigeort in jedem Riviera-Reiseführer oder -Kalender, und das auch zu Recht, so wunderhübsch ist hier alles.

Ein ganz außergewöhnlicher Ort und außergewöhnlicher Tag!

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Und noch ein letztes Bild….

Dennoch: Wir sind auch ziemlich ‚geschafft’ von Vernazza. So eine Touristenfülle ertragen wir nicht alle Tage. Deshalb wollen wir den Campingplatz und Levanto nach zwei Übernachtungen verlassen – die Cinque Terre aber noch nicht….