Nanu, bin ich jetzt hochgehlautert, hochgehbürzelt, hochgehgrenzt oder gar hochgehswiggert?? Versteht ihr mich nicht? Dann macht euch mal schlau über die Hochgehberge!

Man mag sich ja über die Wortschöpfungen ein wenig wundern, denn es handelt sich um 21 Premiumwanderwege auf der Schwäbischen Alb. Und im Gebiet um das Große Lautertal gibt es davon einige. Dazu die folgende Übersicht:

grün = ‚Hochgehberge‘ im Gebiet der ‚großen Lauter‘

Und drei der in der Einleitung genannten Wege sind wir auch mehr oder weniger gewandert. Dann kam der Regen. Aber jetzt erst mal der Reihe nach.

Unsere Fahrt führt als erstes von Ehingen/Donau (vgl. letzter Beitrag) über Lauterach ca. 20Kilometer westlich über die Alb bis nach Unterwilzingen an der Großen Lauter. Dort stehen wir auf dem großen Wanderparkplatz.

Hier die vergrößerte Ausschnittkarte unserer Standorte und Wanderungen

Von da starten wir auf dem BurgFelsenPfad im Lautertal: „Den wohl schönsten Teil des weit über die Grenzen Schwabens bekannten Großen Lautertals kann man mit dieser Wanderung kennenlernen, welche von großem landschaftlichen Reiz ist, allerdings etwas Trittsicherheit und Kondition erfordert!“ heißt es in der verlinkten Beschreibung und weiter: „Vom Talboden der Lauter geht es einen steilen Pfad hinauf auf den ‚Gemsfels‘ und weiter zum ‚Wartstein‘. Der alte Burgturm thront auf einer Felsnase und man wird mit einem grandiosen Ausblick belohnt“ – usw. Die Tour touchiert mehrmals den Premiumwanderweg ‚hochgehlautert‘ bzw. ist dann identisch mit jenem. Wunderschön jedenfalls!

So idyllisch, die Große Lauter! Aus dem Weg wird flußaufwärts später ein Wiesenpfad.
! Nur für trittsichere und schwindelfreie Personen 🙂

Manchmal ist die Aussicht vom Felsen mit einer Holzbarrikade versperrt, zu gefährlich… Anschließend steigen wir auf den Turm der Ruine Wartstein:

Blick vom Turm ins romantische Tal der Großen Lauter

Tags darauf wechseln wir den Standplatz und stehen nun auf dem Wanderparkplatz Anhausen. Hier ist auch der Startpunkt der Wanderroute hochgehlautert. Aber zuerst regnet es ziemlich ausgiebig… Am Nachmittag unternehmen wir eine kleine Wanderung lauterabwärts bis zum gestrigen Tourwendepunkt beim Aufstieg zum Gemsfels, um dann wieder sehr naturnah auf der anderen Flußseite vorbei am ‚Schwarzlochfelsen‘ zurück zum Wanderparkplatz Anhausen zu gelangen. Dieser ist bei vielen Ausflüglern (Wanderer und Radfahrer) sehr beliebt, viele Bänke mit Tisch und mehrere Grillstellen direkt an der Lauter laden zum Verweilen ein. Beim nahen Selbstversorgerhaus ‚Ölmühle‘ kann man kalte Getränke und Eis ganz praktisch per Selbstbedienung kaufen.

Abendstimmung

Ein Morgenspaziergang zwecks ein paar Einkäufen bringt uns von Anhausen – mal wieder hochgehlautert – vorbei am Hofgut und der Ruine Maisenburg sowie am netten Ferienpark Lauterdörfle bis zur kleinen, aber feinen Stadt Hayingen.


Ein neuer Standplatz erfolgt am einfachen Zeltplatz ‚Stettener Häule‘ auf einer Wiese oberhalb von Bichishausen. Wir drehen unsere Wanderroute zur majestätischen Burg Hohengundelfingen. Sie kann eine lange Geschichte aufweisen, aber das Beste war wohl, dass sie der Neu-Ulmer Fabrikant Hans Römer 1939 kaufte und in 17 Jahren umfassend instandsetzen und viele Ergänzungsarbeiten durchführen ließ! Sie gehört ab sofort zu meinen Lieblingsburgen!!! Wir können uns gar nicht genug erfreuen.. Was für eine grandiose Aussicht ins Große Lautertal hinunter und gegenüber auf die Burg Niedergundelfingen:

Blick auf Burg Niedergundelfingen
Große Lauter flußabwärts…
,,, und flußaufwärts Richtung Münsingen
Unser Lieblingsplätzchen

Hier führt übrigens der Premiumwanderweg hochgehswiggert vorbei; Swigger war der Vorname des IV. Herrschers von Gundelfingen aus dem 12. Jahrhundert. Aha, daher swiggert der Wind! Wir gehen diesen Weg aber nur ein kleines Stück. Beim nächsten Mal swiggern wird dann komplett hoch.

Zurück zum Womo..

Am nächsten Tag wollen/müssen/dürfen wir einige Grenzen überwinden, hochgehgrenzt soll es weitergehen. Der Startpunkt ist am Wanderparkplatz ‚Reichartsberg‘ zwischen Hundersingen und Bremelau.

Da wäre ein alpiner Pfad entlang einer schützenswerten Wacholderheide hinauf zum Schachenblick in Bichishausen. Hier muss man eigene Grenzen überwinden, denn hier ist Trittsicherheit gefragt.

Oder der berühmte Grenzstein aus dem 17. Jahrhundert, der früher Württemberg von Fürstenberg trennte, und den Händlern ”zwischen den Grenzen” viele Möglichkeiten bot, die unterschiedlichen Bestimmungen zu ihrem Vorteil zu nutzen. Aber auch die Grenze zwischen dem wundervollen Biosphärengebiet Schwäbische Alb mit malerischen Ausblicken zum Beispiel in Richtung Alb-Donau-Kreis ist zu erwähnen.

hochgehgrenzt (outdooractive)

Und nun steil hoch durch die Wacholderheide auf den Schachenberg:

Fruchstände der Küchenschelle, im Hintergrund Burg Bichishausen

Geschafft!!

So schön da oben…
Stattliche Buchen
Ein besonders eindrucksvolles Exemplar. Suchbild unten: „Findet ihr den lustigen Unterschied?“ 😃
Verdienter Abschluss am Spiel- und Grillplatz

Vollmond am Abend….

Vollmond! In der Nacht wird eine Mondfinsternis mit Blutmond erwartet. Erst kommt Gewölk, dann der große Regen… Wir schlafen einfach weiter! Und die Tour ‚hochgehsprudelt‘ bei Gomadingen morgen fällt auch flach. Gute Nacht!


Unsere Standplätze:

  • Wanderparkplatz Unterwilzingen/ Lautertal. GPS: 48.264977, 9.539905
  • Wanderparkplatz Anhausen/ Lautertal. GPS: 48.28553, 9.500308
  • Zeltplatz ‚Stettener Häule‘, Bichishausen/ Lautertal ; 5€. GPS: 48.329655, 9.502721
  • Wanderparkplatz Reichartsberg, Hundersingen/ Lautertal. GPS: 48.344758, 9.506811