„Hallo!“ vom Wandergenuss am Früchtetrauf des Landkreises Tübingen mit dem Apfelsymbol. Viele einladende, praktische kleine Wanderbroschüren liegen an den jeweilgen Wegen aus.

So zum Beispiel in Mössingen am Premiumwanderweg Früchtetrauf: Dreifürstensteig:

Symbol ‚grüner Apfel‘ 🍏 = sog. Zuwegung (in der Karte orangefarben) teilt die große rot gezeichnete Wanderstrecke mit Symbol ‚roter Apfel‘ 🍎 in zwei Teilstrecken. Und ungefähr so meistern wir die 13,3km und 568hm an zwei Tagen. Zusammen dann insgesamt 17,6km.

Wir parken zuerst am Wanderparkplatz ‚Bergrutsch‘ (vgl. Karte). Aber noch vor dem ‚Dreifürstensteig‘ gilt unser dringlicheres Interesse dem Bergrutsch am Hirschkopf.

Mössinger Bergrutsch – ein nationales Geotop und Naturschutzgebiet

Am 12. April 1983 ereignete sich am Hirschkopf bei Mössingen, einer bewaldeten Hangkante am steilen Nordrand der Schwäbischen Alb, der größte Bergrutsch Baden-Württembergs.

Innerhalb weniger Stunden gerieten vier Millionen Kubikmeter Erde und Geröll mit einem Gesamtgewicht von über acht Millionen Tonnen in Bewegung und hinterließen eine Urlandschaft. Dieser Bergrutsch, verursacht durch Tage langen intensiven Regen, gilt bis heute als Jahrhundertereignis.

Zugleich ist er für die gegenwärtigen Generationen ein imposantes Lehrbeispiel für die beständige Rückverlagerung der Schwäbischen Alb. Hier zeigt die Natur quasi im Zeitraffer, wie die normalerwese extrem langsame Erosion des Albtraufs, der vor Millionen Jahren noch in der Stuttgarter Gegend verlief, vonstatten geht. Durchschnittlich weicht die Schwäbische Alb 1,6 mm pro Jahr zurück. Am Hirschkopf bei Mössingen waren es jedoch an der tiefsten Stelle 32 Meter in wenigen Stunden.
Wir sind hier somit am Albtrauf bei Mössingen der Zeit statistisch gesehen um 20.000 Jahre voraus.

Genauso spannend ist die Möglichkeit, nachzuvollziehen, wie eine scheinbar total zerstörte Landschaft von der Tier- und Pflanzenwelt wiederbesiedelt wird und sich zu einem bedeutenden Naturschutzgebiet entwickelt. Nach fast 40 Jahren ist dieser Prozess mittlerweie weit fortgeschritten. Das Bergrutsch-Gelände ist aber auch heute noch nicht ganz zum Stillstand gekommen.

Und weiter siehe Quelle: Bergrutsch

Wir gehen den ‚Bergrutsch-Wanderweg‘ Route 2: ‚Umrundung untere Rutschzunge‘ (3km). Man sieht leider nur noch selten zur neu gebildeten Steilwand des Abbruchs hinauf und ebenso nach unten auf die steinige Geröllhalde.

oben: Situation vor dem Bergrutsch; unten: Situation nach dem Bergrutsch

Jetzt aber endlich hinauf auf den Hirschkopf, ordentlich steil muss man gehen! Und manchmal befindet man sich sogar über der unterwölbten Hangkante des Bergrutsches…

Schließlich erreichen wir den beliebten Panorama-Aussichtspunkt Dreifürstenstein, einen markanten 854 Meter hohen Bergvorsprung, der nach drei Seiten steil abfällt und bis 1806 tatsächlich ein Dreiländereck war. Der Grenzstein in dreieckiger Form am Albtrauf markierte die Grenze der fürstlichen Gebiete von Fürstenberg (gelb – siehe Abbildung unten), Hohenzollern (orange) und Württemberg (blau). Heute grenzt hier der Landkreis Tübingen an den Zollernalbkreis:

Die Sage vom Dreifürstenstein

Bekannt geworden ist der Dreifürstenstein durch eine romantische Sage: Die drei Fürsten von Fürstenberg, Hohenzollern und Württemberg trafen sich einmal am Dreifürstenstein, um zu beraten. Dabei war über dem Grenzstein ein runder Tisch angebracht. Jeder der drei Fürsten, die am Tisch saßen, verblieb somit auf seinem Territorium. Bei besonderen Anlässen auf dem Dreifürstenstein, wie zum Beispiel bei Festen des Schwäbischen Albvereins, wird das Treffen der Fürsten oft nachgespielt.

Sage vom Dreifürstenstein

Schließlich führt der Weg wieder steil bergab durch den Wald und dann durch uralte Streuobstwiesen sommerlich warm wieder hinauf zur Freizeitanlage/Grillplatz/Aussichtspunkt ‚Olgahöhe‘. Hier brechen wir kurzerhand die große Runde ‚Dreifürstensteig‘ erschöpft ab und nehmen stattdessen die Abkürzung ‚blaues Dreieck‘ – nicht die offizielle Zuwegung – durch den Wald bis zum Womo am Parkplatz ‚Bergrutsch‘. Gegen Abend parken wir noch einmal um auf den Parkplatz ‚Olgahöhe‘ – dem Startpunkt für den zweiten Teil morgen..


Am nächsten Tag leitet uns der ‚Dreifürstensteig‘ z.T. auf dem Mössinger Leisawegle und dem Mössinger Streuobstwegle (immer auch mit einem roten 🍎-Symbol, also aufpassen!) wie die Bezeichnungen schon sagen mit wunderschöner Aussicht auf Mössingen durch die alten Obstwiesen um den Farrenberg herum. Später mit Aussicht auf unser nächstes Ziel, den Roßberg und schließlich – vorbei an der leider besetzten Himmelsschaukel – ein wundervoller Ausblick auf das idyllisch gelegene Talheim. Eine schöne Tour, aber alles an einem Stück muss nicht sein.


Und nun: hochgehkämpft – wieder mal auf einen der Hochgehberge! Die Premium-Spazierwanderung von Reutlingen-Gönningen auf den 869 Meter hohen Roßberg. Kurz – aber ziemlich knackig! 4,9km und 280hm.

Unser Start- und Standplatz ist der Wanderparkplatz ‚Schützenhaus Gönningen‘. In der Nacht donnern zwei gewaltige Gewitter direkt über uns hinweg und der Regen trommelt heftig aufs Womodach…. Der regennasse, steile, schmale, oft schräge und deshalb rutschige Pfad am Morgen verlangt uns dann einiges ab, aber wir kämpfen uns hoch!! Das Wanderheim und der Turm sind allerdings montags geschlossen. Vorteil: Man hat das schöne Plätzchen ganz für sich allein!


Zum Abschluss unserer kleinen Ausfahrt wünscht sich der wahre Herr Waldmeister Orchideen, möglichst viele. Kann er haben – nichts leichter als das! Was wohl gerade blüht?

Die Beurener Heide liegt bei Hechingen-Beuren, unterhalb der Traufkante der Schwäbischen Alb am Fuß des Dreifürstensteins. Sie ist seit 1990 ein Naturschutzgebiet, das 31,6 ha umfasst, Wacholderheiden und Hangquellmoore. Über 340 Pflanzenarten kommen im Gebiet vor, darunter 65 gefährdete und geschützte Arten wie Fliegen-Ragwurz, Spinnen-Ragwurz, Helm-, Purpur-, Manns-Knabenkraut, Bienen-Ragwurz, Einorchis und verschiedene Enzianarten.

Schwäbischer Albverein

Wir parken am Wanderparkplatz ‚Grundwiese‘ und gehen einen Teil der Heideweg-Tour (5,6km und nur 125hm). Wunderschön: die Runde, die Aussicht und die Orchideen! Nun dann – bis zum nächsten Ausflug! Eure Donnamattea und der w.H.W.