Das religiöse Zentrum Spaniens.

Im 9.Jh. entdeckte ein Eremit (?) mit Hilfe einer Lichterscheinung das Grab des Heiligen Jakobus (Santo Jago = Santiago; Jakobus vom Sternenfeld = campus stellae = Compostela). Und ab da wuchsen aus vielerlei Gründen die Pilgerströme in die Millionen. Mönche siedelten sich am Pilgerweg an, die ‚Jakobsbrüder‘ und versorgten die Pilger. Im Zuge der Reformation flaute der Zustrom ab; Luther kritisierte den Reliquienkult.

Aber seit ca. 25 Jahren liegt Santiago wieder voll im Trend – weniger religiöse Antriebe als vielmehr die Selbsterfahrung treiben die Pilger an. ‚Ich bin dann mal weg!‘ – Hape Kerkeling und viele andere lassen grüßen…

Auch unsere Reiseführer heizen den Kult mit an und warnen vor der überfüllten Stadt. Also parken wir 5km südlich entfernt in Milladoiro auf einem offiziellen Stellplatz. Auf Grund einiger rücksichtsloser Jugendlicher wird es dann aber nachts – oh Schreck – ziemlich laut. Unser genervter Berner Womo-Nachbar fährt noch um Mitternacht von seinen Keilen herunter, packt sie wütend ein und fährt ab. Fünf Minuten später ist Ruhe – aber man ist dennoch noch eine ganze Weile hellwach.

Frühmorgens fahren wir dann nüchtern (!) los. Santiago wartet mit sehr vielen Parkplätzen auf. Naja…. Wir stehen an der Universität. Da Sonntag (Pfingstsonntag) ist, kostet das Parken nichts. Wir frühstücken erst mal gut. Und dann auf in die Altstadt!

Und noch eine interessante Info: Santiago ist die regenreichste Stadt Spaniens. Oh nein! Das erklärt so manches. Die Bäume neben unserem Womo sind bewachsen mit Moosen und kleinen Farnen.

Der Himmel ist weiterhin grau, die Granit-Gebäude, die Kathedrale strahlen große Kühle aus. Es ist morgens; Sonntag. Noch wenige Pilger kommen an. Es ist eine seltsame Stimmung….

Die schönsten Momente sind, wenn sich Menschen wieder treffen, die einen langen Weg hinter sich haben. Da spürt man die Emotionen.

Dann öffnen die Läden und man wird überschwemmt von immer denselben Souvenirs zum Jakobsweg.

Wir besichtigen die Kathedrale, magischer Anziehungspunkt ist der bühnenhaft inszenierte Hauptaltar mit der Jakobus-Skulptur, welcher man sich über eine Treppe nähert. Die Pilger ehren sie mit einem Kuss oder einer Umarmung (wir nicht). Eine weitere Treppe führt einen in die Krypta mit dem Schrein und den Gebeinen des heiligen Jakobus.

Wir verlassen die Kathedrale: Die Sonne scheint!

Stellplatz Milladoiro, am Abend vor Santiago

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Ausschnitt Stadtplan
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Und hier gehts zum Zentrum ….
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Parken bei der Universität. Man beachte den trüben Himmel- vorerst. Und die total vermoosten Bäume, famos!
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Die Kathedrale (düster, grauer Himmel, frühmorgens /nichts los und eingerüstet)
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Und immer wieder Kunst
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Und bei der Abfahrt scheint die Sonne… Jakobus?  
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Tour um Santiago de Compostela