Für Weimar nehmen wir uns mehr Zeit als für Erfurt. (Obwohl Erfurt viel mehr Zeit Wert gewesen wäre; es waren halt die Umstände so.) Wir investieren sogar zwei Übernachtungen auf dem sehr netten, einfachen Campingplatz Ettersburg, 8km nördlich von Weimar. So haben wir einen ganzen Tag Zeit und fahren Weimar mit dem Bus an. Und dann: Kultur pur!!

Am Goetheplatz steigen wir aus. Es ist schon ordentlich warm für kurz nach 10Uhr. Wir schlendern zum Theaterplatz – und da präsentieren sich die Dichterfürsten ganz groß in Bronze: Goethe mit Lorbeerkranz und Schiller mit einer Schriftrolle. Und dann noch eine Sonnenblume! Wow..

wp-1468951552774.jpgUnd gleich mal deren Lebensdaten:

  • Goethe   28.8.1749 (Frankfurt/Main) –  22.3.1832 (Weimar)
  • Schiller 10.11.1759 (Marbach am Neckar) – 9.5.1805 (Weimar)

Gern hätte ich das Bauhaus-Museum besucht, aber das hat ausgerechnet an diesem Tag geschlossen.

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Nun gehts zu Goethes Wohnhaus/ Goethe-Nationalmuseum; aus dem Infoblatt wörtlich:

  • von Goethe bis zu seinem Tod ca.50 Jahre lang bewohnt, zunächst als Mieter, ab 1794 als Eigentümer
  • durch Goethe veranlasste Umbauten spiegeln sein klassizistisches Kunstideal wider
  • die Ausstellung „Lebensfluten – Tatensturm“ mit wertvollen Originalen ergänzt den atmosphärischen Eindruck des Wohnhauses

Die Führung durch das Museum/die Besichtigung des Wohnhauses ist technisch sehr modern ausgestattet mit digitalem Audioguide und so wandern viele Menschen gleichzeitig ziemlich lautlos durch die höchst ausgefallenen, stilvollen Räume. Jeder Raum ist in anderen Farben gehalten, alles wohl durchdacht von Goethe. Überall weiße Gips-Büsten und alte Gemälde. Und tausende von Sammlerstücken befinden sich in Vitrinen und Schubladen. Ja, der Herr Geheimrat und Minister hatte schon einen recht ausgefallenen Lebensstil …

Man könnte noch so viel von seinen Italienreisen oder seinen Frauen/Geliebten berichten; aber das führt zu weit hier.

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Eintrittskarten

Im Goethe-Wohnhaus:

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Goethes Studierzimmer


Wen erkennt ihr da?

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Auflösung (teilweise; von den anderen hab ich noch nie gehört): 2 Sokrates, 6 Alexander der Große, 7 Plato, 8 Aristoteles, 12 Pythagoras, 14 Diogenes


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Alle Büsten stellen Goethe dar

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Nach dem Besuch des Goethemuseums spazieren wir durch den Park an der Ilm zum Gartenhaus Goethes; hier ruhen wir nur im Schatten und sparen uns den Eintritt…

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Gartenhaus Goethes
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Verdientes Päuschen…

Weiter geht’s durch Weimar…

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Allee und Fußgängerzone, auf dem Weg zum Schillerhaus

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Schillers Wohnhaus; auch aus dem Infoblatt:

  • Wohnhaus Schillers von 1802 bis zu seinem Tod 1805
  • Arbeits-, Gesellschafts- und Empfangszimmer Schillers mit teilweise originalem Inventar, Wohnräume der Familie Schiller
  • Ausstellung ‚Schiller in Thüringen‘ informiert über Leben und Werk des Dichters hier

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Hier im Mansardenzimmer schuf Schiller mit riesigem Arbeitseifer pro Jahr ein neues Drama. Nächtelang… und musste dann so früh sterben…

Auch über Schiller wäre noch viel zu berichten, sein viel zu kurzes Leben hat uns sehr beeindruckt. Tragisch, dass er sein schönes Familenzuhause in Weimar nur so kurz erleben durfte, auch seine vier Kinder, die er sehr liebte – er war ein Familienmensch – waren beim frühen Tod des Vaters noch klein.

Er lebt durch seine Werke unvergesslich weiter.

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Zur Farbenlehre Goethes

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Und ein letztes Mal Goethe…

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Wuffis auf dem Heimweg von der Bushaltestelle zum Campingplatz 

Auf Empfehlung unseres Campingplatzwartes machen wir nach unserer Abreise  im 4km entfernten Heichelheim schon wieder halt und besuchen das „Thüringer Kloßmuseum“

Im Erdgeschoss blickt man in die DDR-Trabi-und -Wartburg-Automobilwelt zurück, auch das damalige einfache Camperleben wird bis ins Detail gezeigt, sehr amüsant.

Im 1.Stockwerk wird’s dann küchentechnisch/kulinarisch – vom „Kloß Klaus“, einem begehbaren Kloß, über die Kloß-Marie und DDR-Küchen- und Wohnzimmerinventar bis zur damaligen Softeisherstellung.

Echt sehr nett und stimmungsvoll- das waren Zeiten…

Wir erstehen im Werksverkauf tiefgefrorene Kartoffelpuffer und Thüringer Sonntagsklöße für die nächsten Tage!

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Auch hier Goethe…