‚Mit dem Wohnmobil durch die Pfalz‘ – so heißt unser derzeitiges Motto, aber auch unser Reiseführer aus dem WOMO-Verlag. Und in besagtem Buch bietet sich mit Start aus Neustadt an der Weinstraße (siehe vorheriger Beitrag) nun Tour 3, später noch 2 an. Der erste dort aufgeführte Halt auf der Strecke über Lambrecht, Frankeneck, Weidenthal und Frankenstein liegt am Isenach-Weiher, Nr. 34; GPS N49°27’20″/E8°02’09“.

Vorher – nachher – Bild:

Es ist Samstag und sommerlich heiß heute, da ist ein Weiher mit Biergarten (!) bei vielen sehr begehrt. Für die Nacht stehen wir jedenfalls ausgezeichnet! Selbstverständlich spazieren wir auch um den kleinen See. Viel Zwischenmenschliches kann man dabei und überhaupt beobachten. Die Biber ziehen leider Abtauchen vor.  🙂

wp-1596984812061.jpgwp-1596984812071.jpgwp-1596984812197.jpgwp-1596984812277.jpgwp-1596984811823.jpgwp-1596984811932.jpg

wp-1596987280196.pngDieser Weiher ist übrigens laut Womo-Führer eine kleine Sensation des Wasserbaus. Es handelt sich nämlich um den ältesten Stausee Deutschlands. Er wurde 1737 vom Freiherrn von Beust angelegt, um die Gradierwerke und Sudhäuser in Bad Dürkheim gleichmäßig mit Wasser zu versorgen.

Der Weiher erweist sich hiermit als ‚roter Faden‘ meiner Reise durch das ‚Dürkheimer Land‘ – man findet doch immer etwas!

*****

Wollen wir nicht mal wieder wandern? Am nächsten Tag fahren wir ein Stück weiter Richtung Bad Dürkheim bis zum Parkplatz der Hardenburg. Zuerst lockt uns der Nonnenfels auf der gegenüberliegenden Seite der Hardenburg hinauf, wohl ehemals der Grundstein einer mittelalterlichen Wehranlage, einer Vorburg der Hardenburg zur Kontrolle der Straße durch das Isenachtal; und Sagenort. Wir steigen anschließend weiter bergauf, umwandern auf der Höhe das Klaustal, um dann auf der anderen Seite wieder hinabzugehen.

wp-1596984812100.jpg
Nonnenfels

wp-1596984811876.jpg

wp-1596984811897.jpg
Blick vom Nonnenfels zur Hardenburg hinüber

Wollt ihr die Sage zum Nonnenfels erfahren, die auf einer Tafel beschrieben wird?

Adelinde, Tochter des Grafen von Leiningen, lebte einst auf der Hardenburg und verliebte sich in den Knappen Ruprecht. Der Vater duldete diese Liebe nicht. Der Knappe musste fliehen und begab sich auf einen Kreuzzug ins Heilige Land, wo er ums Leben kam. Auch seine Tochter verstieß der König. Sie ging in ein Kloster. Einige Zeit später kehrte sie heimlich in ihre Heimat zurück und errichtete auf diesem Felsen ihr neues Heim. Sie beschäftigte sich fortan mit der Heil- und Kräuterkunde und blieb unerkannt. Eines Tages stürzte ihr Vater bei der Jagd und war schwer verletzt. Man ging zu der Nonne und bat sie um Hilfe. Ihr Vater erkannte sie nicht wieder, doch sie rettete ihn. Nachdem der Graf wieder genesen war, besuchte er die Nonne in ihrer kleinen Burg und erkannte dabei seine Tochter wieder. Er bat sie zurück auf die Hardenburg zu kommen, aber sie lehnte ab. Sie kam jedoch noch oft auf die benachbarte Burg, um als Einsiedlerin Kranken und Armen zu helfen.

Wieder am Parkplatz angekommen und den Durst gelöscht erkunden wir jetzt die andere Isenach-Talseite und spazieren hinauf zur mächtigen Hardenburg. Burg, Schloss oder Festung? Zu einer Führung können wir uns jedoch nicht entscheiden; zu viele Touristen vorbildlich mit Masken stehen Schlange..

wp-1596984811851.jpgwp-1596984811859.jpgwp-1596984812128.jpg

Ohne Worte…

wp-1596984812215.jpg
Das sind NICHT wir! 🙂

*****

Der wahre Herr Waldmeister möchte unbedingt das größte Fass der Welt in Bad Dürkheim sehen. Aber am Sonntag lassen wir dieses, bei sehr vielen Touristen begehrte Ziel lieber links liegen. Wir vertrauen unserem Büchlein und fahren nordwestlich von Bad Dürkheim den Womo-Wanderparkplatz Nr. 24 ‚Forsthaus Weilach‘ im Pfälzerwald an. GPS N49°28’34″/E8°08’52“. Auch da stehen wie zu erwarten viele Autos von Sonntagsausflüglern, aber der Platz ist sehr weitläufig und wir finden ein hübsches Plätzchen ganz am schattigen Ende. Es gibt wieder viel zu beobachten und abends bleiben wir dann wie gewohnt übrig – nur Geduld – ganz allein, wunderschön!

Am nächsten Morgen schnappen wir uns dann noch ein letztes Mal Stecken und Rucksäcke und wandern über den Wege-Kreuzungspunkt ‚Schlagbaum‘ den Weg Nr.4 relativ steil, vorbei am ausgetrockneten Gayersbrunnen, bei großer Hitze zum Bismarckturm auf den immerhin 493m hohen Peterskopf.

wp-1597055691060.jpg
Gayersbrunnen
wp-1596984811941.jpg
Bismarckturm auf dem Peterskopf

wp-1596984812145.jpg

wp-1596984812120.jpg
Herrlicher Rundblick: hier bis Speyer, Mannheim und Worms

wp-1596984811923.jpgwp-1596984811916.jpgwp-1596984811887.jpg

Das sind meine letzten Impressionen und auch Grüße aus dem Pfälzerwald.

*****

Zum Schluss noch Bad Dürkheim:

wp-1596984812006.jpg
Da haben wir es: das größte Fass der Welt! Mit einem Volumen von 1.700.000 Litern Inhalt und im Jahre 1934 von einem Küfermeister aus nahezu 200 Tannen als Weinstube gezimmert!
wp-1596984811962.jpg
Rechtschreibung nicht auf dem neuesten Stand… 😉

Das Bad Dürkheimer Gradierwerk, vor Ort häufig nur ‚Gradierwerk‘ oder auch ‚Saline‘ genannt, ist ein Teil der Kur­anlagen. Die Anlage erhöht durch das sogenannte Gradieren den Salzgehalt einer Sole; bei deren Verdunstung nimmt auch der Salzgehalt der Umgebungsluft zu, so dass Freiluftinhalation zu Kurzwecken möglich wird.

Das Gradierwerk ist eines der Wahrzeichen der pfälzischen Kur- und Kreisstadt. In der heutigen Form wurde es zwischen 1847 und 1850 errichtet und ist mit 333 m Länge eines der größten in Deutschland. Nach zweimaliger Zerstörung durch Brandstiftung in den Jahren 1992 und 2007 wurde es jeweils restauriert und zuletzt im Jahr 2010 wieder eröffnet.

In der 333 m langen und bis zu 18 m hohen Anlage sind rund 250.000 Reisigbündel zu Wänden geschichtet; über diese Reisig-Wände rieselt Salzwasser aus einer Heilquelle, von dem an heißen Tagen bis zu 25 m³ verdunsten. Die salzhaltigen Tröpfchen sollen einen positiven Einfluss auf Lunge und Bronchien ausüben, zusätzlich wird die Umgebungsluft durch die Verdunstung gekühlt.

Wikipedia

wp-1596984812152.jpgwp-1596984812136.jpg

Hiermit verabschiedet sich Donnamattea mit diesem letzten bunten Sommer-Bild aus der schönen Pfalz! Bis demnächst wieder und bleibt gesund …

wp-1595529298405.jpg
Blick zur Michaeliskapelle auf dem Michelberg mit dem neu erbauten Gradierwerk