Hallo! Das ging jetzt aber schnell! Die Fastnachtswoche noch voll im eiskalten Griff des Winters. Und was? – In der kommenden Woche soll schlagartig Frühling herrschen? Diese Gelegenheit packen Donnamattea und der wahre Herr Waldmeister beim Schopf! Wohin? Lasst uns am besten den WOMO-Führer ‚Pfalz‘ schnappen…

Unsere ganz private Tour übrigens völlig Corona-konform; Abstand, keinerlei Kontakte, alles an Bord!

Wir starten Samstagmittag, überqueren bei Karlsruhe den Rhein, orientieren uns – wie erwähnt – mit Band 13 des WOMO-Verlags ‚Mit dem Wohnmobil durch die Pfalz‘ und landen schließlich auf dem WOMO-Standplatz Nr.111 ‚Johanneswiese‘ in Jockgrim; so ein netter Ort! Dazu wörtlich zitiert (S.202): „Der alte Teil des Ortes, das sogenannte Hinterstädtel, streckt sich malerisch auf einer Landzunge des Rhein-Hochufers aus, dem höher gelegenen Relikt eines ehemaligen Altrheinarms, mit viel historischem Fachwerk, den Resten der alten Stadtmauer und einem Ziegelei-Museum…“ Letzteres natürlich geschlossen.

Auf der ‚Johanneswiese‘ am nahen Weiher (GPS-Daten: N49°05’17.62″/ E08°17’21.72″) nächtigen wir dann ganz allein.

Unerwartet und plötzlich erwischt es uns am Morgen eiskalt. Eine unfreiwillige sonntägliche Warteschleife in der südlichen Rheinebene beginnt. Gas leer – beide Flaschen!! Absolut unerklärlich. Keine Heizung, kein Kaffee, kein Strom am Platz in Jockgrim. Und deshalb verbringen wir notgedrungen einen ruhigen, schließlich zum Glück sehr frühlingshaften Sonntag im nahen Rheinzabern auf dem weitläufigen, nett gelegenen, kostenlosen, nicht gesperrten (!) Wohnmobilstellplatz – wohlgemerkt mit Stromanschluss (GPS-Daten: N49°07’18.09″/ E08°16’34.5″). Döner und Yufka zum Abholen am Abend und elektrische Heizung in der Nacht, wir wieder die einzigen Camper – Abenteuer Womo eben! 🙂


Montags dann zuallererst Gasflascheneinkauf im Baumarkt in Kandel mit anschließendem ausgiebigen Frühstück noch auf dem Parkplatz! Und weiter geht’s endlich über Bad Bergzabern in den südlichen Wasgau.

Der Wasgau (französisch Vasgovie) ist eine deutsch-französische Mittelgebirgslandschaft im Bundesland Rheinland-Pfalz und in den Départements Bas-Rhin und Moselle. Er wird vom Südteil des Pfälzerwalds und dem Ostteil der Nordvogesen (frz. Vosges du Nord) gebildet. … Der Wasgau bildet den südlichen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Vosges du Nord.

Die Erhebungen des Wasgaus unterscheiden sich von denen des nördlich angrenzenden Mittleren Pfälzerwalds durch den charakteristisch stärker gegliederten Verlauf, die häufigen Kegelberge sowie die deutlich abgerundeten Kuppen. …

Wasgau (Wikipedia):
Aus dem Internet: Wikipedia ‚Wasgau‘. Lage des Wasgaus (aufgehellt) im Südteil des Pfälzerwaldes und im Ostteil der Nordvogesen

Im Womoführer wird außerdem auf die sprachliche Nähe der Ortsnamen ‚Wasgau‘ und ‚Vosges‘ = Vogesen hingewiesen, was seinen Ursprung im Mittelalter hat, als es die heutige Grenze noch nicht gab und das gesamte Gebiet die Bezeichnung ‚Wasigen‘ trug.


Bei Erlenbach entdecken wir eher zufällig die Abzweigung zur Burg Berwartstein. „Der Berwartstein, stets mit Artikel, auch Bärbelstein oder (pfälzisch) Bärwelstein genannt, ist eine mittelalterliche Felsenburg …. und ist als einzige im Wasgau noch bewohnt.“ (Wikipedia). Zu ’normalen‘ Zeiten kann sie einen enormen Besucherandrang aufweisen – man kann viel besichtigen, was zu einer ‚richtigen‘ Burg gehört. Heute ist sie von rot-weißen Absperrbändern umgeben – alles klar… 😦 Eine kleine Ehrenrunde um die Burg im Dornröschenschlaf erlauben wir uns. Als Ersatz für euch noch ein recht interessantes YouTube-Video: Die Pfalz von oben: Burg Berwartstein.


Schließlich kommen wir in Nothweiler an und finden unseren Stand- und Wanderparkplatz (Nr.124 im WOMO-Führer; GPS-Daten: N49°03’57.77″/ E07°47’44.43″) direkt an der französischen Grenze. Wie nett! Eine Höhenbeschränkung von 2,80m verhindert jedoch so manche Ein- und Ausreise, auch unsere. 🙂 Aber wir wollen ja nur wandern und auf der großen Karte am Parkplatz kann man sich da einiges aussuchen..

Wir befinden uns nicht nur im Pfälzerwald und im Wasgau, wir wandeln auch im abenteuerlichen ‚Dahner Felsenland‘ (dazu gibt’s bei Donnamattea schon mehrere Beiträge/Dahn 🙂 ). Wir entscheiden uns für die Prämienwanderung Grenzgängerweg.

Der Grenzgängerweg ist der kürzeste Prädikatsweg des Dahner Felsenlandes. Er beginnt im romantischen Fachwerkdorf Nothweiler, durchstreift auf der französischen Seite ein hübsches Tal zu Füßen der bekannten Burgenkette Wegelnburg-Hohenburg-Löwenstein, zieht dann durch eine abwechslungsreiche Waldlandschaft auf den aussichtsreichen Gipfel des Kappelstein und hinunter zum mitten im Wald gelegenen Besucherbergwerk „Eisenerzgrube Nothweiler“, dessen Besuch man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Unterwegs erzählen Informationstafeln Anekdoten aus der Grenzgeschichte.

Wanderpokal Pfalz: Grenzgängerweg

Das Bergwerk ist, wie nicht anders zu erwarten, geschlossen.. Ansonsten spricht uns die abwechslungsreiche Tour mit allen Sinnen sehr an! Das hat schon was, zweimal zu Fuß eine Ländergrenze zu übertreten und das Gedenken daran, was diese Grenze und die Menschen dort schon für Schicksale und (unnötiges) Leid erfahren haben…

Nach dem geschichtsträchtigen Kappelstein-Gipfel läuft man eine Weile ziemlich beeindruckend direkt auf der Grenze den Berg hinab (siehe auch Beitragsbild):

Streckenweise vereinigt sich der ‚Grenzgängerweg‘ mit dem örtlichen ‚Waldlehrpfad‘. Uns gefallen dabei besonders auch hier die zweisprachigen Erklärungen:

Und das war’s von den deutsch-französischen ‚Batschkappen‘ aus Nothweiler! 🙂


Über Fischbach erreichen wir Ludwigswinkel. Viele Seen findet man hier, die man auf der Wasgau SeenTour (20,5km) erwandern könnte.

Wir entdecken einen geeigneten Standplatz hinter dem geschlossenen Campingplatz im Ortsteil Schöntal (GPS-Daten: N49°04’56.07″/ E07°39’15.53″). Und was stellen wir nebenbei fest? Der Platz liegt direkt an drei Wanderrouten. Die Entscheidung fällt für die Horbachkanzel-Runde.

Die folgenden Bilder zeigen die beeindruckende Felsformation Horbachkanzel und den noch winterlich stillen Schöntalweiher. Fällt euch bei den Gegenlichtaufnahmen der derzeitige Saharastaub in der Luft auf?

Hier machen Donnamattea und der wahre Herr Waldmeister einen Schnitt. Sie verlassen den Wasgau für kurze Zeit, finden viele Felsen und kommen dann noch einmal zurück ins Dahner Felsenland…