Das Minervois (okzitanisch Menerbés) ist eine Kultur- und Weinlandschaft im Süden Frankreichs (Languedoc), die nach dem Ort Minerve benannt ist. Und „Oh wow! Was für ein Anblick!“ Minerve. Davon berichtet euch Donnamattea gleich.

Zuerst machen wir zwei Tage Pause am hübschen See Lac de Jouarres bei Olonzac:

Nach einer netten Wanderung um den See und einigem Arbeiten am Blog bei motivierender Aussicht 🙂 fahren wir 14 Kilometer bis …

Minerve. Zum Ort und zur (leider düsteren) Geschichte der Katharer zitiere ich am besten einige wichtige Informationen:

Minerve (okzitanisch Menèrba) ist eine südfranzösische Gemeinde mit 103 Einwohnern im Département Hérault in der Region Okzitanien und war eine Festung der Katharer. Der Name der römischen Gründung leitet sich von der Göttin Minerva ab. Minerve ist als eines der Plus beaux villages de France, der schönsten Dörfer Frankreichs, klassifiziert.

Der mittelalterliche Ort wurde auf einem Felsen errichtet, der sich zwischen den Flüssen Briant und Cesse erstreckt. Er ist ausschließlich durch eine kleine Brücke und einen Felsgrat mit der umliegenden Hochebene verbunden. Minerve ist heute ein bekannter Ausflugsort inmitten von Weinbergen – dem Minervois. Die beeindruckende Landschaft zieht auch viele Höhlenforscher an.

Geschichte: Besondere Erwähnung findet hier das Massaker an den 140 Einwohnern im Jahr 1210. Der Graf von Carcassonne Simon IV. de Montfort wurde vom Papst Innozenz III. sowie dem französischen König Philipp II. mit dem Motto „Caedite eos, novit enim Dominus qui sunt eius!“ (deutsch: „Schlagt alle tot, Gott kennt die Seinen!“) beauftragt, alle Katharer in Okzitanien zu stellen.

Eine kleine Anzahl von Katharern flüchtete nach Minerve und verschanzte sich dort. Nach mehreren Wochen der Belagerung fiel der Ort Minerve in die Hand der Kreuzritter. Am 22. Juli 1210 entschlossen sich die Katharer unter dem Burgherrn Guillaume de Minerve, der kein Katharer war, zur Aufgabe. Der Zisterzienser-Abt Arnaud-Amaury – später Erzbischof von Narbonne – versprach als geistlicher Führer des Kreuzzuges zwar freien Abzug unter der Voraussetzung, sie kehrten zur katholischen Kirche zurück, auch für die in der Stadt verbliebenen Katharer. Außerhalb der Stadt wurden jedoch rund 140 Katharer auf dem Scheiterhaufen verbrannt oder im Sumpf ertränkt.

Wikipedia, verkürzt

Wir entschließen uns zur Wanderung La Cité de Minerve in die Schlucht des Flüssleins Brian (bzw. Briant; alles zweisprachig französisch/okzitanisch), das Wetter soll heute sonnig und trocken bleiben. Ein weiterer Weg dahin ist gesperrt, zu gefährlich… Unsere Tour ist jedenfalls wunderschön!

S = unser Womo-Standort

Zuerst steigen wir im Ort auf steilen Treppen hinunter ins ausgetrocknete Tal, dann wieder hinauf bis zum ‚Katapult‘. Weiter immer höher hinauf an Weinfeldern vorbei. Mit stetem staunenden Blick hinüber auf Minerve und sogar das Womo rückt ‚einsam‘ ins Blickfeld. Und weiter. Später dann auf steilen steinigen Pfaden wieder hinab Richtung Bach, an Höhlen vorbei bis endlich zur verzaubert erscheinenden alten Bogenbrücke. Wirklich ein magischer Ort. Und jetzt rauscht auch Wasser im Brian. Wir halten inne, die Zeit scheint still zu stehen…

Und dann heißt es wieder hinauf auf der anderen Schluchtseite. Oben! Auch wieder schöne Ausblicke.

Der nächste Tag tatsächlich wolkenverhangen, noch einmal ein paar Bilder vom außergewöhnlichen Ort Minerve mit dem ausgetrockneten Flussbett der Cesse:

Sehr wohl eingedenk der auch traurigen Geschichte des Dorfes kann Donnamattea zum Aufenthalt und der Wanderung in/um Minerve abschließend nur anerkennen:

A = bei Montpellier, B = Lac de Jouarres bei Homps/ Aude (Okzitanien), C = Minerve/ Hérault (Okzitanien). Genaueres hier.