Start in Minerve. Fahrt durch die Corbièren. Herrlich herbstlich gefärbte Weinlandschaften. Schöne Orte. Feiertag in Frankreich (11.11. – Gedenken an den Waffenstillstand 1918).

Lézignan-Corbières, Lagrasse, Villerouge-Termenès, Félines-Termenès. Mit Bildern kann Donnamattea leider nicht dienen (sie sitzt heute am Steuer); auch ist sie sowie der Herr Waldmeister mit so profanen Dingen wie Waschsalon und Ver-und Entsorgung (Womo) beschäftigt, weil sich beides eben zufällig und praktisch so ergibt. Schließlich verlassen wir die anmutige Weingegend und auf sehr schmalen Sträßlein geht es unerwartet wild sehr kurvig bergauf und bergab. Unser Ziel ist der Ort Duilhac und zwar wegen des Château de Peyrepertuse. Hättet ihr es erkannt? Wir parken zwar gegen Abend nahe darunter, aber nehmen es nicht wahr! Blick vom Parkplatz in Duilhac (blauer Himmel erst am letzten Tag):

Ganz ehrlich, wir sparen uns die sehr steile Wanderung bis zu den oberen Parkflächen unterhalb der Burg. Also Anfahrt in einigen Kehren am nächsten Tag – in der Sommerzeit bis 31.8. für Womos übrigens nicht erlaubt, Glück gehabt! Und das Womo bekommt seinen Parkplatz. Von dort dann wunderbare Ausblicke bis zur nächsten Burg, dem Château Quéribus, den Fast-Dreitausendern der Pyrenäen und auf ein tiefes Tal, aus dem sich die Straße hoch windet.

Hier befindet sich dann auch das Kassengelände der Burganlage, wo wir unsere Eintrittskarten erstehen und eine ausführliche, mehrseitige, deutsche Beschreibung erhalten. Aber auch jetzt muss man noch einiges an Strecke gehen und Höhenmeter bewältigen…

Die Anlage der Burg ist riesig und in Form eines großen, ca. 300 Meter langen Schiffes angelegt.

Peyrepertuse ist die Ruine einer Felsenburg mit einer Gesamtfläche von 7000 m² und die größte Festungsanlage der Katharer im heutigen Frankreich. Sie befindet sich in der Region Okzitanien auf einem Felsen über dem Tal des Flusses Verdouble, in 800 m Höhe. Zu Füßen des Berges, auf dem die Festung erbaut ist, am Südhang, liegt Duilhac-sous-Peyrepertuse.

Der untere Teil der Anlage, die eigentliche Peyrepertuse, wurde im 11. Jahrhundert erbaut. In ihr befindet sich auch die Kirche Sainte-Marie.

Die Festung gehörte seit dem 12. Jahrhundert zum Königreich Aragonien. Nach dem Tod von König Peter II. 1213 wurde die Situation der Burg im Albigenserkreuzzug zunehmend prekärer. Guillaume de Peyrepertuse schwor 1217 einen Treueeid an Simon de Montfort, wodurch die Burg unbehelligt blieb. Da er aber später die Katharer unterstützte und den Kreuzrittern Widerstand leistete, wurde die Burg 1240 belagert. Sie ging dann in den Besitz der französischen Krone über, möglicherweise nach Zahlung eines Kaufpreises an Aragon. Guillaume musste sich als „Verwirkter“ auf die Burg Puilaurens flüchten.

König Ludwig der Heilige vergrößerte 1242 die Anlage durch den Bau der oberen Festung, die den Namen San Jordi trägt. Vermutlich wurde auch in der unteren Burg der Donjon (Turm) aufgestockt.

Seit dem 19. März 1908 ist die Festung Peyrepertuse Monument historique und steht unter Denkmalschutz.

Wikipedia, verkürzt

Blick bei der Auffahrt vom Ort Duilhac, ganz im Hintergrund die nächste Katharerburg, das Château de Quéribus:

Im unteren alten Burgteil Blick hinauf zum später erbauten Teil – alles riesige Ausmaße..

Eine sehr lange Treppe führt zum oberen Teil der Burg:

Und dann der Blick von ganz oben. Leider scheint heute nie die Sonne genau auf die Burg..

Rundgang im schönen Ort Duilhac-sous-Peyrepertuse, wie er genau heißt:

Wir bleiben noch in Duilhac und unternehmen am nächsten Tag die abwechslungsreiche Rundtour zur ‚alten Mühle‘ (Moulin de Ribaute).

Unsere Stationen durch die Corbièren:

Wir fahren weiter über Cucugnan hoch zu einem Pass und verlassen das Département Aude. Die Abzweigung zum Katharerschloss Château de Quéribus lassen wir links liegen… Die Abfahrt dann mit grandiosem Blick ins Département Pyrénées-Orientales, welches ungefähr der Landschaft Roussillon entspricht:


Der Reiseführer lockt mit dem Felsennest Castelnou, es darf sich mit dem Attribut ‚Eines der schönsten Dörfer Frankreichs‘ schmücken. Der Blick von weitem besticht tatsächlich! Dennoch springt bei Donnamattea der Funken nicht über… Sonntagabend zu viele Menschen, Montagmorgen kein Mensch 🙂 Schon sehr schön, aber irgendwie übertrieben geschönt, Schlossanlage wegen Renovierung geschlossen. Allein die Kirche und der Friedhof stimmen echt und friedlich.


Nach diversen wichtigen Erledigungen in einem großen Einkaufszentrum im Süden der Großstadt Perpignan nehmen wir allmählich Abschied von Frankreich. Das nette katalanische Dorf Saint-Jean-Pla-de-Corts weist schon den Blick in Richtung Spanien.

Und schließlich 🙂 :



A = Minerve, Hérault
B = Lézignan-Corbières, Aude
C = Lagrasse, Aude
D = Villerouge-Termenès, Aude
E = Maisons, Aude
F = Duilhac-sous-Peyrepertuse, Aude

Fortsetzung der Karte nach Süden, bis Spanien:

A = Duilhac-sous-Peyrepertuse, Aude,
B = Cucugnan, Aude
C = Maury, Pyrénées-Orientales
D = Estagel, Pyrénées-Orientales
E = Thuir, Pyrénées-Orientales
F = Castelnou, Pyrénées-Orientales
G = Perpignan Porte d’Espagne, Pyrénées-Orientales
H = Saint-Jean-Pla-de-Corts, Pyrénées-Orientales
I = La Jonquera/ Spanien

Genaueres hier.