Die größte und schönste Stadt des Alentejo. UNESCO-Weltkulturerbe.

So heißt es im Reiseführer. Und das ist sie auch für uns!

Erster Grund für unsere große Freude ist allerdings ein ganz praktischer –> Wir entdecken nämlich zufällig eine hübsch gelegene, schattige Internet-Ecke für Studenten unter Bäumen mit Sitzbank und Tisch und ich versinke – für 2 ½ Stunden – in die dringende Blogarbeit und mache endlich mal meine ‚Hausaufgaben‘. Das Bilder- Hochladen mit dem Smartphone klappt schnell wie noch nie! Einfügen und Text angleichen mit dem Laptop gleichzeitig. Das Rätsel ist schon drin! Doch dann versiegt dem MacBook die Stromquelle…. Was tun? Hier muss weitergearbeitet werden, so eine Chance kriegt man nicht so oft. Also setzen wir uns eine Stunde in ein Café und dürfen Strom nachladen!

Dann aber erst mal in die Stadt. Viel Zeit bleibt jetzt nicht mehr, egal. Es ist herrlich warm und wir genießen das städtische Treiben auf den einladenden, großen Plätzen und in den malerischen, engen Gassen. Die Geschichte und die Baustile der 30(!) Kirchen, Klöster und Paläste interessieren uns dann nicht mehr soo sehr. Römer, Mauren und portugiesische Könige des Mittelalters waren jedenfalls die Bauherren.

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Parken am Aquädukt

Wichtig ist das Aquädukt, der Diana-Tempel mit seinen 14 korinthischen Granitsäulen (siehe Beitragsbild), der gotische, maurische und manuelinische (dazu später Genaueres) Baustil und als außergewöhnliche ‚Attraktion‘ das Beinhaus (Capela dos Ossos), eine große Kapelle bei der Kirche São Francisco; alle Wände und Säulen sind mit menschlichen Gebeinen verkleidet. Unzählige Knochen von unzähligen Verstorbenen. Ganz schön gruselig und eigentlich gar nicht christlich… Wie steht’s denn hier um die ewige Totenruhe der Verstorbenen? Und dann auch noch alles akkurat auseinander sortiert: hier nur Oberschenkelknochen, da Schädel, da Kreuzbeine. Nur um schöne Muster zu erzielen?! Aber ich hab auch alles fotografiert, bin also auch nicht besser.  Naja… Was meint ihr dazu?

Dann hat uns das Sonnenlicht wieder.

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Brunnen in Évora, Praça de Giraldo
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Évora, Praça de Giralda
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Évora, Igreja da Graça
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Igreja da Graça, Séc.XVI
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Évora, Igreja S. Francisco
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Stadtplan
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Capela dos Ossos
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Capela dos Ossos
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Capela dos Ossos

Schon relativ spät starten wir dann noch zur Übernachtung in die Steinzeit!

Auch die ‚Straße‘ dahin erwischt uns sehr steinzeitlich, eine üble, unbefestigte Buckelpiste, 4km lang. Und steinalte Korkeichenwälder säumen den Weg rechts und links. Mit Ziffern auf den massakrierten Stämmen, die das Schäljahr bedeuten (nur alle 7-9 Jahre darf neu abgeschält werden).

Besichtigung der grauen Vorzeit dann am nächsten Tag.

Über 90 teils übermannshohe, große, eiförmige Hinkelsteine aus Granit sitzen wie die Indianer beim Kriegsrat in einem weiten Oval. Schon seit 7000 Jahren angeblich. Und keiner weiß, warum…

Es handelt sich hier um die „Steinsetzung Cromeleque dos Almendres“ bei Guadalupe (schon wieder ein Guadalupe :-)) und die ‚Indianer‘ sind Megalithen.

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Megalithen dos Almendres