Marienburg – Malbork (ca. 50km südlich von Danzig)

Der Besuch der Marienburg ist eine faszinierende Reise ins Mittelalter: Von 1309 bis 1457 herrschten hier die Deutschen Ordensritter über einen ‚Gottesstaat’, der lange Zeit für unbesiegbar galt. Sie ließen zehn Millionen Ziegel verbauen, um eine der gewaltigsten Burgen Europas zu erschaffen – bis heute wirkt sie so imposant, dass sie die UNESCO zum Welterbe erklärt hat.

Aus ‚Polnische Ostseeküste’; Dumont von Izabella Gawin und Dieter Schulze

Plan aus dem gleichen Buch, S.261:

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Andere Reiseführer bezeichnen sie als die weltweit größte Ritterburg. Sie ist auf jeden Fall der größte Backsteinbau Europas.

Die Geschichte ist vielgestaltig – ich lasse dennoch oder gerade deswegen fast alles weg.

Die Besitzer waren:

  • Deutscher Orden (ca. 150 Jahre lang; mit diversen Hochmeistern. Als der Orden unbedingt an den wertvollen Ostsee-Bernstein heran kommen wollte, haben die Ordensritter kurzerhand Danzig überfallen und alle Einwohner ermordet..)
  • An polnische Könige verkauft (300 Jahre lang)
  • Im 17. Jh. einige Überfälle von Schweden und Zerstörungen
  • 1772 an Preußen (Armeelager; Restaurierungen)
  • 50% Zerstörung im 2.Weltkrieg (durch Russen)
  • Die Renovierung ist übrigens erst 2016 mit der Aufstellung der 8m großen Marienstatue und der Öffnung der Marienkirche vorerst abgeschlossen.

Die Weitläufigkeit im Inneren der Burganlage (halb so groß wie der Vatikan) ist grandios. Drei Stunden werden wir mittels des wirklich professionellen Audioguides durch die prachtvollen und hochinteressanten Räume, Ausstellungen und die ganze Anlage geführt. Und immer erkennt der Guide, wo wir sind, wie schnell wir gehen und wann wir Pause machen – echt super Technik.

Unbedingt empfehlungswert! Aber kommt früh am Tag, sonst steht ihr in der Schlange oder störende Führungen funken dazwischen..

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Unser netter Übernachtungsplatz

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Oh nein! Wir kommen besser am nächsten Morgen.  

Und jetzt nur gesammelte Impressionen:

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Der Pelikan als Sinnbild für totale Aufopferung = symbolisch für das Abendmahl (angeblich füttern Pelikane bei Todesgefahr ihre Jungen mit ihrem eigenen Blut).
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Im Sommer-Remter. Folgende Geschichte unseres Audioguides dazu: Hier war ein Verrat geplant. Der Verräter hängte eine rote Fahne aus dem Fenster, als alle geistigen Würdenträger versammelt waren. Eine Kanonenkugel sollte die Granit-Mittelsäule durchschießen! Sie traf aber nicht und steckt bis heute sichtbar links oberhalb des Kamins in der Wand!! Was heißt das? Die Marienburg ist unzerstörbar gewesen (damals…) . Hätte die Kugel exakt getroffen, wäre nämlich die gesamt Decke eingestürzt.

Wer noch mehr sehen will:  Filmchen 1, Filmchen 2

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