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Der ‚Netto-Hase‘ aus Empfingen begrüßt euch zur Osterfahrt…

Mit der Schreibmotivation ist es zur Zeit nicht so weit her. Deshalb alles in aufzählender Tagebuchfassung:

Tag 1, Dienstag

  • Abfahrt daheim um 12Uhr zur Auffahrt Empfingen auf die A81 Richtung Süden; spontan Ausfahrt zum „Klippeneck“ – diverse Erinnerungen des Mannes an alte Familienfeste. Die Frau weiß etwas von der Wetterstation dort, gell Gabi? 😉 Serpentinenauffahrt bis in knapp 1000m Höhe durch Buchenwälder mit unendlichen Bärlauchteppichen, wunderschön und ziemlich stark riechend. Oben genießen wir die tolle, aber etwas kühle Aussicht. Die Wetterstation funktioniert mittlerweile automatisch arbeitend. Auch befindet sich ein großer Segelflugplatz dort.
  • Dann Weiterfahrt zum Aachtopf in Aach bei Engen. Die Aachquelle ist die größte (Karst-)Quelle Deutschlands. Sie wird von Donauwasser gespeist und nach 32km durchs Hegau ergießt sich die Aach in den Bodensee. Und ganz sensationell: Man hat kürzlich den ersten Höhlenfisch Europas im Aachtopf entdeckt! Wir umrunden den sprudelnden Quelltopf über ein Wehr.
  • Dank der App ‚maps.me’ steuern wir ein ‚P’ bei Friedingen (Singen) an, was sich dann als überaus romantischer Parkplatz beim ‚Friedinger Schlößle’ entpuppt! Waldmeister wächst, Salomonssiegel blüht, die Aussicht auf die Hegauer Vulkankegel besticht und das Friedinger Schlößle stellt sich als ‚geprüftes Geisterschloss’ heraus – und das mit Vollmond heute Nacht..
  • Standplatzkoordinaten: N 47°47’2.399“ /E 8°53’22.207“; Tagesetappe: 145km

Auf dem Klippeneck:

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Blick ins Hegau und die Schweizer Berge

Am Aachtopf:

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Wehr am Aachtopf

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Am Friedinger Schlössle:

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Blick zum Hohentwiel
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Waldmeister!!

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Tag 2, Mittwoch

  • Den Tag beginnt der Mann mit Pflücken von Waldmeister für den aromatisierten Sekt heute Abend! Den Mann nenne ich ab sofort den ‚wahren Herrn Waldmeister’. 😉
  • Wir fahren nach Singen zuerst zum Einkauf, dann hoch zum Parkplatz ‚Hohentwiel’. Wir erstehen Eintrittskarten zum Besuch der weitläufigen Ruine. Und los geht’s! Zuerst passieren wir einen alten Friedhof, dessen halboffenes Tor mich anlockt. Und welch ungewöhnlicher Anblick fasziniert mich dann total? Zwischen den uralten Grabsteinen wächst als durchgehendes Grün NUR BÄRLAUCH !!!! Der Anblick kann nur noch getoppt werden durch den blühenden Bärlauch in ca. 1-2 Wochen.
  • Steil marschieren wir hoch zur Ruine Hohentwiel. Viel Geschichte gäbe es zu berichten. Wir genießen die immer weiterreichende Aussicht rundherum auf die Hegauer Vulkankegelwelt. Auch das Friedinger Schlößle von heute Nacht entdecken wir. Der Blick auf die Stadt Singen direkt unter uns lädt zum neugierigen Beobachten ein. Und der herrliche Frühling mit all seinen Farben verzaubert uns einmal mehr. Viele Familien sind unterwegs und die Kinder toben sich aus auf dem riesigen, verwinkelten Gelände der Burganlage. Wir genießen allerdings das Freisein von Hundehalterpflichten und Kinderbeaufsichtigen. Das war einmal. 😉
  • Wieder am Womo angelangt und nach kurzer Pause lockt uns die Insel Mainau! Viele Menschen sind dort zu Gange, das Wetter ist weiterhin gut und einen Parkplatz haben wir schon gefunden. Also auf!! – trotz sehr stolzem Eintrittspreis (Kinder unter 12 Jahren sind kostenlos, aber wie schon oben bemerkt, sind wir ja frei davon).
  • Was soll man sagen? Blumeninsel Mainau! Wer kennt sie nicht? Das Tulpenmeer aus Millionen Zwiebeln fasziniert und bleibt unvergesslich! Auch die Orchideen-Ausstellung im Palmenhaus ist sehr beeindruckend; der ‚Unterbau’ besteht aus Euro-Paletten, die z.T. mit weichen Sitzkissen zum Ruhen einladen. Ein Highlight stellt auch das Schmetterlingshaus dar. Wir schauen, schauen, schauen, fotografieren und genießen.
  • Einen wieder einmal ausgezeichneten Standplatz finden wir schließlich erneut dank ‚maps.me’ ganz in der Nähe in Wallhausen – den Wanderparkplatz ‚Eulenbach’ mit Brunnen. Wir kochen und verspeisen den ersten Spargel der Saison mit Butter, Bärlauch und Prosciutto Cotto und Wein.
  • Standplatzkoordinaten: N 47°44’46.692“ /E 9°07’29.435“; Tagesetappe: 55km

Der „Bärlauch-Friedhof“ am Hohentwiel:

Hohentwiel bei Singen:

Insel Mainau:

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Übernachtungsplatz ‚Eulenbach‘:

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Tag 3, Gründonnerstag

  • Fahrt nach Konstanz – kleine Stadtbesichtigung mit Hafen und der kurvenreichen ‚Imperia’ an der Hafeneinfahrt ; die Statue ist aus Beton und neun Meter hoch. Sie erinnert satirisch an das Konzil von Konstanz (1414-1418) und zeigt eine üppige Kurtisane mit eindeutig erotischer Ausstrahlung, die in ihren Händen zwei zwergenhafte, nackte Figuren trägt, welche wohl den Papst und den Kaiser darstellen, was der Künstler Peter Lenk aber abstreitet… Auf jeden Fall ist gemeint, die mächtigsten Männer der Welt sind/waren schon immer Spielball ihrer Triebe.
  • Weiterfahrt durch die Schweiz über Kreuzlingen, Romanshorn, Arbon, Rorschach und St. Margrethen am Südufer des Bodensees entlang. Wir finden KEINEN geeigneten Platz zum Parken am Bodensee, überall sind Wohnmobile unerwünscht, Schweizer Franken besitzen wir keine, also – das wird nix mit den Eidgenossen!! 😦
  • Ca. 16Uhr verlassen wir die Schweiz schon wieder, überqueren den Alten und Neuen Rhein (!) und landen in Österreich, wo wir dank ‚maps.me’ mal wieder – beim ‚Bienen-und Naturgarten’ (sehr interessant) in Hard – einen ansprechenden, naturbelassenen, kostenlosen Standplatz finden! Am heutigen Gründonnerstag verspeisen wir dann weißen und GRÜNEN Spargel, wieder mit Bärlauch und vollmundigem Badischen Gutedel. Ja, Urlaub tut schon gut…
  • Standplatzkoordinaten: N 47°29’36.487“ /E 9°42’14.355“; Tagesetappe: 76km

Konstanz:

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Konzilsgebäude

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Die Imperia

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….

Tag 4, Karfreitag

  • Morgenspaziergang durch das Naturschutzgebiet „Ufer Natur“ Mehrerauer Seeufer/Bregenzer-Ach-Mündung. Auch der Bodenseeradweg verläuft hier und deshalb kommen uns viele Radfahrer entgegen bzw. überholen uns – Sportliche, sehr Sportliche, ganze Familien mit Kinderanhängern usw. Auch ein ‚Hundetreff’ trainiert seine Vierbeiner im sozialen Miteinander, manch Hundebesitzer bringt selber schon zwei oder gar drei Exemplare mit. Wir kommen am Seglerhafen vorbei, welcher allerdings noch komplett in der Winterruhe zu liegen scheint. Zu guter Letzt meckert uns ganz unerwartet und überraschend die Dame vom Bienengarten an: wenn wir heute Abend noch hier stehen, holt sie die Polizei! Wir antworten nett – aber denken uns unseren Teil!
  • Weiterfahrt nach Bregenz – wir wollen zur Pfänder-Bahn, aber wir wissen aus dem Internet, dass der dazugehörige Parkplatz gesperrt ist. Wir parken deshalb vorher in der St.Annastraße und marschieren durch die Innenstadt über einen geschäftigen Markt mit reichhaltigem Angebot.
  • Dann besteigen wir die riesige Kabine der Seilbahn (nur Bergfahrt gelöst), die uns aus einer Höhe von ca. 400m in wenigen Minuten auf über 1000m Höhe bringt. Die Sonne scheint zum Glück, aber der Wind pfeift kühl da oben. Wir genießen die herrlich Aussicht, einmal auf den Bodensee, aber auch 180° gewendet auf die Berge des Bregenzer Waldes. Wir drehen noch eine Runde durch das alpine Wildgehege u.a. mit Steinböcken, Mufflons und süßen Murmeltieren, bevor wir mit dem Abstieg beginnen. Ein langer, teilweise sehr steiler Weg. Erschöpft, aber sehr zufrieden erreichen wir die St. Annastraße genau zur Zeit der abgelaufenen Parkuhr (3h). 😉
  • Wie ihr euch denken könnt, hat der wahre Herr Waldmeister schon wieder einen Parkplatz zum Übernachten bei ‚maps.me’ ausgeguckt! Und tatsächlich, Sigmarszell (schon Deutschland) erweist sich mal wieder als Topp-Platz. Ein kleiner Flecken im Westallgäu; wir stehen auf dem Parkplatz des Pfarrheims Haus Sigmar direkt neben der Kirche. Karfreitag. In der Kirche halten drei Frauen eine kleine, private Andacht ab, vor dem Altar liegt eine große Jesusfigur in einem Glassarg. Ich traue mich nur einmal von ganz hinten zu fotografieren. Am nächsten Morgen ist die religiöse Szenerie weggeräumt. Alles wird schon für Ostern gerichtet. Wir kochen noch lecker Wildlachs auf einem Bett von Staudensellerie im ‚Omnia’ (Der Omnia-Backofen – siehe rechts „Was war besonders hilfreich unterwegs?“), dazu edle Tortellini mit Spinatfüllung und natürlich ein guter Tropfen dazu. Alle Viertelstunde schlägt die Turmuhr…
  • Standplatzkoordinaten: N 47°35’20.139“ /E 9°45’46.141“; Tagesetappe: 20km

Seglerhafen Hard/Vorarlberg:

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Bregenz und Pfänder:

Abend in Sigmarszell:

Tag 5, Ostersamstag

  • Unser Ziel am Vormittag sind die Scheidegger Wasserfälle. Das imposante Gelände ist eingezäunt, aber sehr nett hergerichtet. Ziegen am Eingang, dreierlei Wege zum Begehen, interessante Informationen; ein kleines Eintrittsgeld wir verlangt. Viele Stufen muss man steigen, wir spüren noch unsere Knie und Oberschenkelmuskeln vom Pfänder-Abstieg gestern. 😉
  • Nun soll’s ja noch weiter ins Allgäu und in die Berge gehen. Wir fahren Lindenberg, Oberstaufen und Immenstadt am Großen Alpsee an. Tolle Bergketten tun sich auf (keine Fotos vorhanden – wir dachten die Reise geht weiter 😦 ). Aber das Wetter will nicht mehr so richtig, wir befürchten eine kalte Nacht und verlassen die hohen Berge Richtung Isny. In Weitnau-Eisenbolz zeigt uns die App ‚promobil’ einen Stellplatz ‚Am Hauchenberghof’, Strom für 2€ zum Heizen heute Nacht. Vorsorge tut Not. Wir kochen wieder gut. Dann setzt der Dauerregen ein…
  • Standplatzkoordinaten: N 47°38’41.739“ /E 10°10’38.349“; Tagesetappe: 80km
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Scheidegger Wasserfall

Tag 6, Ostersonntag

  • Dauerregen!! Fröhliche Ostern! Wir begutachten den weiteren Wetterbericht: Regen und Kälte! 😦 Wir beschließen kurz entschlossen ‚retour’ an den Bodensee und dann ab nach Hause. So kommt es also nicht zum 2. Teil der Reise: Allgäu… 😦
  • Kurz vorm Bodensee lässt der Regen zum Glück noch einmal für eine Weile nach und wir wählen als österlichen Abschluss der Reise noch Lindau. Wir finden den für Wohnmobile ausgeschilderten Parkplatz P1 ‚Blauwiese’, von dem aus ein kostenloser Bus-Shuttle uns auf die Insel Lindau befördert. Wer sagt’s denn?! Viel los ist nicht gerade, halt kein typisches Oster-Spazierwetter. Für uns ist es aber ein sehr hübscher Ort, um die Reise nicht gar zu abrupt enden zu lassen. Auch blicken wir noch mal zum wolkenverhangenen Pfänder hoch und auf die grau-verregnete Schweizer Bodenseeseite. Schön war’s!!
  • Dann noch ein kurzer Halt bei der Basilika Birnau, der berühmten barocken Wallfahrtskirche am Bodensee mit Blick auf die Insel Mainau, wo wir vor paar Tagen erst waren.
  • Heutige letzte Etappe (bis nach Hause): 225km
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Die ‚Womo-Hasen’….

… und noch ein WhatsApp-Gruß: Oster-Hase Robin aus Elzach! Ist er nicht hübsch?

Grüße aus Lindau, im Hintergrund der Pfänder:

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Reise-Ende mit Regen…. 😦 :

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Steife Brise am Lindauer Hafen
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Paul Klee (Ausstellung) in Lindau
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Die Palme täuscht….
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Hafeneinfahrt Lindau mit bayrischem Löwen
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Basilika Birnau
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Es war schön am Bodensee….
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…. und frohe Ostern wünscht Donna Mattea!