Wir sind im slowakischen Karst angekommen. Die Domica-Höhle ist die längste Höhle hier und bildet mit der Höhle Baradla jenseits der ungarischen Grenze eine Gesamtlänge von ca. 25km. Sie wurde 1929 entdeckt. Sie gehört zu den weltweit bedeutenden Höhlen. In ihr fließt unterirdisch der Fluss Styx. Er hat jedoch nichts mit dem mythologischen, griechischen Totenreich zu tun, denn auf ihm kann man eine echte Bootsfahrt durch die Höhle unternehmen. Aber leider zur Zeit nicht: zu wenig Wasser. 

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Hier in etwa unsere ‚Nordungarnroute‘; von ca. 63, über Bükk-Gebirge 61, Eger 58, Mátra-Gebirge, 54, 53 bis Vác ganz links

Deshalb wechseln wir gleich nach Ungarn und machen am Campingplatz in Aggtelek Pause, der sich direkt am Eingang der Baradlahöhle befindet. Schön ist es hier. Sommerlich warm in Ungarn.

Baradla-Kemping bei Aggtelek, direkt nach der slowakischen Grenze. Wir befinden uns im Aggtelek-Karst, welcher berühmt ist für seine gigantischen Höhlensysteme. Der Campingplatz liegt sehr nett, man kann einen hohen Felsen mit Bänken und guter Aussicht erklimmen. Donnamattea hat an der Rezeption WLAN und viel zu tun…

Tags darauf feiern wir den Geburtstag des wahren Herrn Waldmeisters! 🙂 Erst ein gutes Frühstück und dann das Highlight: der Abstieg in die Unterwelt! Eindrucksvolle, bizarre Tropfsteingebilde, unterirdische Bachläufe und Seen, ein riesiger ‚Raum’ nach dem anderen, dann ein regelrechter unterirdischer ‚Konzertsaal’ mit Kunststoffstühlen bestückt und mit einer einmaligen Bühne aus Tropfsteingestalten. Alles wird bei der Führung (wir verstehen natürlich kein Wort) mit einer überraschenden Lichtershow und eindrucksvoller Musik gekonnt in Szene gesetzt. Was für eine tolle Akustik! Wirklich ein unglaubliches, tolles Erlebnis.

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So hat er den Geburtstagstisch gern, der Mann, mit seinem geliebten Womo im Hintergrund! 😉
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Unsere Tour durch die kühle Baradla-Höhle (UNESCO-Welterbe) dauert eine Stunde und führt uns 1km durch die Unterwelt. Man könnte aber auch 7km in 5 Stunden buchen. Oder wie wäre es mit 9km durch die Höhlengänge? Bei dieser Spezialtour seid ihr dann 7 Stunden im Urmenschen-Modus…

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 Weitere Infos zu den Höhlen.


Der zweite Teil des Geburtstages verläuft beschaulich in Szilvásvárad, einschließlich eines üppigen ungarischen Abendessens.

Eger (dt. Erlau) ist lt. Reiseführer Ungarns schönste Barockstadt und umgeben von malerischen Rebhängen. Eger ging als ‚Heldenfestung‘ in die ungarische Geschichte ein. Einmal wurde sie allerdings von den Mongolen niedergebrannt, trotzte 1552 den Türken, fiel aber 50 Jahre später dennoch.

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Uns gefällt das quirlige Eger, alles wirkt freundlich, aufgeschlossen und so ‚multikulti‘. Es gibt viele barocke Kirchen, den mächtigen St.Johannes Dom, ein Minarett, ein riesiges Türkendenkmal und weitere Denkmäler und eine Burg – alles recht nah, d.h. besichtigungsfreundlich beieinander, siehe Stadtplan. Ein unerwartetes Bonbon ist ein Free-Climbing-Wettbewerb an der Burgmauer!

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Seht ihr das „Aushängeschild“ des Geschäfts ganz links? 😉
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Der St.Johannes-Dom
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Denkmal zu einer Schlacht gegen die Türken

Im Mátragebirge, Ungarns Sommerfrische und Skigebiet. Wir fahren den höchsten Berg, den Kékestetö (1014) und den Galyatetö (964m) an, wobei wir auf dem erstgenannten übernachten und am zweiten dann frühstücken.

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Der Turm auf dem Kékestetö (1014m)

Am Kékestetö empfangen uns Hunderte von Motorrädern. Es ist eine Art Sternfahrt hierher mit Gottesdienst und ehrenvollem Gedenken der vielen Unfallopfer; sehr eindrucksvoll. Und anschließend wird der Gipfel für eine Radsportveranstaltung hergerichtet/abgesperrt. ‚Tour die Hongrie‘ ist zu lesen, aber die war eigentlich schon im Juli, hm… – wir wissen es nicht so genau. Wir verlassen unseren Standplatz aber vorsorglich sehr früh am nächsten Morgen ohne Frühstück.

Den Turm auf dem Galyatetö, ca. 15km weiter, erklimmen wir frühmorgens. Das seltsam anmutende Bauwerk wirkt ab der Mitte sehr modern aufgepfropft und man steigt außen auf einer verzinkten Stahltreppe hinauf. Oben gibt’s eine sehr gute Aussicht; ein anderer Frühaufsteher absolviert seine Yogaübungen da oben. Innen im Turm höre ich leise Geräusche, Stimmen – seltsam… Die Tür unten ist verschlossen. Das Rätsel  löst sich erst später.

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Der stylische Turm auf dem Galyatetö
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Hollókö, dt. Rabenstein, ist ein Palózendorf und UNESCO-Welterbe. „Palózen sind Nachfahren turkstämmiger Kumanen vom Kaspischen Meer, die auf der Flucht vor den Mongolen im 12. und 13.Jh. nach Ungarn kamen“, sagt der Reiseführer. Alles klar? Wenn nicht, dann hier.

Es ist sehr heiß. Sehr langsam schlendern deshalb alle Touristen durchs hübsche Museumsdorf. Die Häuser weisen schön geschnitzte Giebel auf.

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Auch zur Burgruine Rabenstein steigen wir noch gemächlich einen schattigen Weg hoch. Die Burgruine ist ebenfalls UNESCO-Welterbe und ansprechend hergerichtet.


Noch eine wunderschöne, abenteuerliche Übernachtung in der ‚Wildnis‘ mit Gewitter erfolgt in der Nähe von Balassagyarmat = Jahrmarkt, bevor wir dann die Donau in Vác = Waitzen erreichen und mit der Autofähre überqueren.

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Auf der Donau. Das große Abenteuer Budapest steht an….

Reisedaten:

19.Tag (24.8.): Baradla-Kemping bei Aggtelek (HU), 4400Forint = 14,40€ mit Strom; N 48°28’16.75“/E 20°29’34.05“; Tagesetappe: 57km.

20.Tag (25.8.): Parkplatz in Szilvásvárad (HU); kostenlos; N 48°06’00.02“/E 20°23’15.29“; Tagesetappe: 63km

21.Tag (26.8.): Parkplatz unterhalb Berggipfel Kékestetö (HU), 300 Forint = 1€; N 47°52’18.18“/E 20°00’25.78“; Tagesetappe: 79km

22.Tag (27.8.): In der Wildnis/Ortsnähe Csitár (HU); N 48°02’55.01“/E 19°26’16.55“; Tagesetappe: 87km.