Wie geht’s denn nun weiter nach Budapest? Die Luft ist ziemlich raus. Nach so einem Highlight muss man erst mal wieder runterkommen, sich neu erden. Wir sind so gesättigt von den vielen Eindrücken und brauchen erst mal bissle Ruhe zum ‚Verdauen‘.

Wir verlassen schließlich den schönen Campingplatz in Szentendre (Plan, Nr. 43) und fahren donauaufwärts bis zum nächsten sehenswerten Ort lt.Reiseführer, nach Visegrád (Nr. 44) am Donauknie. Hoch oben liegt die große Burg. Da es aber sehr heiß ist, über 30°, steuern wir lieber den im ‚Womoführer‘ empfohlenen Badeplatz ‚Donauufer 1‘ an. Dieser liegt romantisch, wild und recht einsam an einer Donauausbuchtung, fast wie an einem abgeschlossenen See. Genau das Richtige zum Relaxen; wir verbringen hier den ganzen Nachmittag, Abend und auch die Nacht.

Ein Stück weiter donauaufwärts erreichen wir am nächsten Morgen Esztergom, dt. Gran, lt. Reiseführer historische Königspfalz und Residenz des katholischen Primas von Ungarn. Wir parken bei der gigantischen Kathedrale, dem Dom Mariä Himmelfahrt. Der gewaltige klassizistische Dom mit seinen acht überdimensionalen Säulen ist das größte Gotteshaus Ungarns und das drittgrößte Europas. Mit 118m Länge, 40m Breite und 110m Höhe ist das Bauwerk wirklich äußerst eindrucksvoll. Zur feierlichen Einweihung 1856 komponierte Franz Liszt die ‚Graner Festmesse‘.
Außerdem hat man von hier einen schönen Ausblick auf die Donau, den Burgpalast und die Stadt. Auf der anderen Donauseite beginnt die Slowakei.




Weiter gehts nach Tata (Plan oben, Nr.51), der ‚malerischen Stadt der Seen‘. Es gäbe einiges zu besichtigen, aber uns zieht es nur zum See. An diesem schlendern wir erst eine Weile am Ufer rechtsherum bis zum Schloss Esterházy. Dann noch eine Weile linksherum bis zum Ortsanfang. Ein paar schöne Fotos machen, nur schauen, mehr wollen wir heute nicht.


Früchte des Johannisbrotbaums:



Als nächstes steuern wir Györ, dt. Raab (Plan oben Nr.3) an, lassen aber ‚das reizvolle Stadtbild mit Wiener Flair‘ links liegen. Donnamattea will nämlich mit hier vorhandenem Wlan endlich ihren Budapest-Beitrag hoch laden, aber das klappt leider nicht richtig.. Nein, tanken wollen wir noch, die letzten Forint (HUF) umsetzen.
Wir finden schließlich wieder einen wild-romantischen Übernachtungsplatz in den Donauauen bei Lipót.


Der letzte Ort in Ungarn ist dann am nächsten Tag Mosonmagyaróvár, dt. Wieselburg- Ungarisch Altenburg (Plan Nr.1) an der ungarischen Pforte. Wir spazieren durch die hübsche Altstadt mit der spätbarocken Kirche St. Gotthard und vorbei an der dreistöckigen Alten Burg am Fluss Leitha. Der Wind weht frisch, kühles Wetter zieht auf und wir denken immer mal wieder sehnsüchtig an Budapest zurück.





Dann gehts über die Grenze in die Hauptstadt der Slowakei, einer weiteren ‚Donaumetropole‘ mit wechselvoller Geschichte, nach Bratislava, dt. Preßburg. Wir verbringen einige schöne Stunden in der Stadt. Ihre kleine, schmuck herausgeputzte Altstadt gefällt uns gut. Es ist Sonntag und in vielen Kirchen findet Gottesdienst statt, wo wir auch mal reinspitzeln. Außerdem wird ein Folklorefest gefeiert, bei dem u.a. alte Handwerkskünste vorgeführt werden und Musik dargeboten wird. Ein buntes, fröhliches Treiben herrscht. Auch zur stattlichen Burg mit schöner Aussicht auf die Donau steigen wir hinauf, der Blick auf die schrecklichen Plattenbau-Hochhäuser der sozialistischen Ära ist allerdings gewöhnungsbedürftig. So ist es halt.




















Gegen Abend verlassen wir Bratislava und überqueren die Grenze nach Österreich – die letzte (halbe) Woche unserer Reise bricht an.
Reisedaten:
27.Tag/ 1.9. /Am Donau-Ufer 3km westlich von Visegrád (HU); kostenlos, schön, wild. N 47°46’06.58“ / E 18°57’09.58“; Tagesetappe: 27km.
28.Tag/ 2.9. /Am Donauufer bei Lipót (HU); kostenlos, wild. N 47°50’13.48“ / E 17°30’58.80“; Tagesetappe: 167km.
