Wir erreichen Sachsen vom Böhmischen Erzgebirge kommend über Boží Dar (Gottesgab) am späten Nachmittag mit den wunderschönen Erinnerungen an Marienbad noch im Sinn…Bis auf 1084m ü.M. Höhe geht die Fahrt in Serpentinen zum Pass bzw. zur Grenze hoch.
Hier lockt uns dann das Hinweisschild zum nahen Fichtelberg, der höchsten Erhebung im sächsischen Erzgebirge mit 1214m ü.M. Viele Besucher sind heute hier oben, es ist Sonntag; sie kommen mit Motorrad, Bus und Auto oder auch mit der Schwebebahn oder einem Sessellift – also einiges ist los auf dem Gipfel! Und alle genießen die eigentlich herrliche, heute aber eher diesige Fernsicht.
Über Oberwiesenthal geht die Fahrt weiter. Die höchstgelegene Stadt Deutschlands ist ein Mekka für Wintersportler. Das Leistungssportzentrum hat bereits zu DDR-Zeiten zahlreiche Olympiasieger und Weltmeister hervorgebracht. Der wohl bekannteste ist Skispringer Jens Weisflog, heute Hotelier hier.
Unser Ziel für heute Abend ist Crottendorf/Kreis Erzgebirge, der Geburtsort des Großvaters väterlicherseits von Donnamattea; wir stehen an einem guten Plätzchen am Friedhof, wo die Ahnenforschung beginnt…
Ahnenforschung Teil zwei erfolgt am nächsten Tag in Annaberg-Buchholz, wo die dazugehörige Großmutter ‚wohlgemuth’ geboren ist; aber jetzt genug davon!
Annaberg gehört zu den attraktivsten Zielen der Region. Mit Sachsens größter Hallenkirche, der St. Annenkirche, hoch über der Stadt, dem Frohnauer Hammer und stimmungsvollen Festen repräsentiert der letzte Wohnort des Rechenkünstlers Adam Ries bergmännische Geschichte und Brauchtum des Erzgebirges.Besonders gut gefällt uns in der Bergkirche St. Marien die Ausstellung der ‚Bergmännischen Krippe’, einer wunderbaren Sammlung von mannsgroßen, meisterhaft geschnitzten, naturgetreu bemalten Holzfiguren. Ich kaufe mir alle 29 Figuren in einer Postkarten-Sammlung.
Schließlich kehren wir wieder zum Wohnmobil zurück, welches am Unteren Bahnhof, einem ‚Lost Place’ bereit zur Weiterfahrt in den 3km entfernten Ortsteil Frohnau steht.
Die Besichtigung des Frohnauer Hammers stellt einen weiteren Höhepunkt dar:
Dieses einzigartige Denkmal der Metallverarbeitung ist seit dem 14.Jh. nachgewiesen und in seiner heutigen Form seit 1657 in Betrieb. Hier wurden bis 1904 mit drei von Wasserkraft betriebenen Schwanzhämmern von 100, 200 und 300 kg Gewicht, die mit einer Wucht von bis zu zwölf Tonnen herabsausen, Werkzeuge, Beschläge und Münzen gefertigt. (Reiseführer: ‚Sachsen’, S.106)
Alles wird bei der Führung sehr gut erklärt – der kleine Hammer in Aktion! Anschließend besichtigen wir schöne Kunstschmiedeprodukte und erleben den ‚Heimatberg’ – ein großes Modell eines Silberbergwerks vom Suchen des Silbers durch Bohrungen über das Silberschürfen bis zur Weiterverarbeitung z.B. der Münzprägung. Durch Bewegung der Pumpen, Laufräder und des Pochwerks wird alles sehr anschaulich dargestellt. Zum Schluss bestaunen wir noch das noble Herrenhaus mit einer Vorführung der Handarbeitstechnik Klöppeln. Wirklich eine sehr abwechslungsreiche, empfehlenswerte Führung.
Gegen Abend brechen wir abschließend nach Augustusburg auf, wo über dem Städtchen das mächtige Renaissance-Schloss Schloss Augustusburg thront. Das einstige kurfürstliche Jagdschloss lockt heute mit einigen Museen, uns aber nicht mehr wirklich – zu viele Eindrücke des heutigen Tages wollen noch verarbeitet werden. Wir wandern nur hoch zum Schloss, wandeln ein wenig im Schlosshof umher und über die Altstadt von Augustusburg wieder zu unserem netten Standplatz am Steinbruch direkt unterhalb des Schlosses zurück.So ein erlebnisreicher, schöner Tag heute und morgen soll es wieder richtig heiß werden.
Übernachtungsdaten Sommerreise 2018
Tag 5 (4.8.): N 50°31’01.63“/E 12°56’35.05“; Am Friedhof Crottendorf/Erzgebirge (D); Tagesetappe: 1
Tag 6 (5.8.): N 50°48’40“/E 13°05’55.06“; Parkplatz Steinbruch, Schloss Augustusburg, Sachsen; Tagesetappe: 53km
Ja, da sind nun dringend Tage zum Relaxen angesagt, doch davon berichte ich im nächsten Beitrag…
Lasst es euch gut gehen – und liebe Grüße von Donnamattea!
So viele schöne Fotos. Weiß gar nicht, welches ich zuerst kommentieren soll. Picke einfach wahllos was raus: der tolle grüne Kachelofen in dem gediegenen Raum hat`s mir angetan. Und die Wetterstation…
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Deutschland ist doch wunderschön!
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