Die gewaltige Hitze und Trockenheit des ‚Jahrhundertsommers‘ erfordert eine kleine Reiseunterbrechung mit einem kurzen Aufenthalt zuhause, um dringende Gartenpflege sowie Obst- und Gemüseverwertungen vornehmen zu können. 🙂 Die Fahrt dahin führt uns nach dem eindrucksvollen Museumsbesuch in Mödlareuth am Vormittag zunächst weiter durch Franken.

Es ist sehr heiß heute. Der nächste Halt ist in Kulmbach, der Bierstadt. Vier große und mehrere kleine Brauereien sind für dieses ungewöhnliche, ja einzigartige Image der oberfränkischen Stadt verantwortlich, in der immerhin das stärkste Bier der Welt gebraut wird. Der wahre Herr Waldmeister träumt von einem kühlen ‚Kulmbacher Eisbock‘. 😉 Seltsamerweise ist mein Reiseführer ‚Franken‘ (oben rechts) nicht auffindbar und ‚Fränkische Schweiz‘ nicht kompatibel mit Kulmbach… Jedenfalls landen wir vor der Brauerei, wo wir erfahren, dass ‚Kulmbacher Eisbock‘ nur im Winter gebraut wird 😦 und das Brauereimuseum an anderer Stelle zu finden ist.
Am neuen Zielort treffen wir dann einen verwaisten Biergarten an, die Brauhaus-Gaststätte ist geschlossen – ein neuer Pächter wird gesucht… Naja. Aber das Biermuseum in einem historischen Gebäudetrakt der Kulmbacher Mönchshof-Bräu kann besichtigt werden – noch ist Hopfen und Malz also nicht verloren ! 😉 . Zum Abschluss gibt’s ein kleines süffiges naturtrübes unbehandeltes Bier aus der museumseigenen Brauerei!
Mit Blick auf die hoch auf einem Hügel liegende Plassenburg verlassen wir den leeren Biergarten. Extreme Hitze herrscht. Ein Marsch da hinauf lockt niemanden… Auch die eigentlich noch für heute geplante Stadtbesichtigung Bamberg verschieben wir auf morgen. Die App ‚promobil‘ zeigt uns zwischen Reundorf und Frensdorf den Stellplatz am Schmausenkeller in der Nähe von Bamberg, der gute Bewertungen des Biergartens aufweist. 🙂 Wir steuern ihn an, noch ca. 75km sind zu fahren, und hier verbringen wir dann entspannt den Abend, wobei plötzlich das Wetter umschlägt: Kurzzeitig stürmt es gewaltig – der Regen oder gar Hagel bleiben aber aus.
Der neue Tag wartet mit moderaten Sommertemperaturen auf und ist somit perfekt für unsere Stadtbesichtigung von Bamberg. Dazu berichte ich nur auszugsweise und stichworthaft – Einzelheiten würden Seiten füllen… ‚Bambärch‘ (wie es hier mundartlich heißt 😉 ) gefällt uns jedenfalls sehr gut!
- Das ‚fränkische Rom‘ – es steht auf sieben Hügeln.
- Bischofs– und ehemaliger Kaisersitz.
- Der Bamberger Dom mit dem Bamberger Reiter und der Grabgruft des Papstes Clemens II, dem einzigen Grab eines Pontifex maximus nördlich der Alpen.
- UNESCO-Welterbe seit 1993. Begründung: Die städtebauliche Entwicklung zeigt den politischen, sozialen und ökonomischen Wandel, weil die historische Bausubstanz in einem für Deutschland einzigartigen Maße erhalten geblieben ist.
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Bamberg ist ein Gesamtkunstwerk, ein Bilderbuch der Baukunst. Egal, ob Romantik, Gotik, Renaissance oder Barock, die verschiedenen Stilrichtungen durchziehen die Stadt wie Jahresringe. (aus Reiseführer ‚Franken‘, S. 314)
- Die Gliederung der Stadt in drei Bereiche: 1. die Domstadt als geistiges Zentrum, 2. die Bürgerstadt auf einer Insel zwischen den Regnitzarmen und 3. das wirtschaftlich genutzte Gärtnerviertel. (Würde ein Bereich wegfallen, wäre damit die UNESCO Würdigung wieder aberkannt, erzählt uns die Stadtführerin auf unserer Bustour)
- Universitätsstadt (12.000 Studenten; 71.000 Einwohner insgesamt)
- Das Bierbrauen. Manche behaupten, Bamberg würde von drei Strömen durchflossen: vom rechten Arm der Regnitz, vom linken Arm der Regnitz und vom Bier. 😉 Bamberg selbst besitzt noch neun Brauereien, in der nahen Umgebung mehrere Dutzend weitere.
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Statistisch betrachtet ist der Bierdurst eines jeden Bambergers im Durchschnitt etwas doppelt so groß wie der aller anderen Bundesbürger (aus Reisefüher ‚Fränkische Schweiz, S. 63).
- Das ‚Schlenkerla‘, die bekannteste Brauereigaststätte in der Dominikanerstrasse unterhalb des Dombergs, das Mekka der Rauchbierfans. Es verdankt seinen Namen einem Brauer, der hier im 17. Jh. lebte und durch seinen schlenkernden Gang auffiel. Es gibt deftige Gerichte, gute Brotzeiten und ein Bier mit starkem Rauchgeschmack aus der eigenen Mälzerei direkt vom Eichenholzfass.
- Die Geschichte der Stadt. Lest dazu am besten bei Wikipedia nach…
- Die Neue Residenz mit dem Rosengarten, die Alte Hofhaltung usw.
- Das Alte Rathaus – der Klerus erlaubte keinen Bau eines Rathauses in der Stadt – deshalb bauten es die einfallsreichen listigen Bamberger mitten in die Regnitz – pitoresk gelegen auf der Brücke zwischen Bischofs- und Bürgerstadt. Mit herrlichen Wandmalereien.
- Das E.T.A.-Hoffmann-Haus.
- Kunigunde, die Heilige, zusammen mit ihrem Ehemann Heinrich II. stellt sie das einzige heilig gesprochene Kaiserpaar dar. Kunigunde ist bis heute sehr beliebt in Bamberg; sehr nett sind die diversen Legenden über sie (vgl. im Link).
- Der ‚Bambergbus‘, ein Hop-on-hop-off-Bus mit dem wir eine Runde (siehe unten) drehen und dessen Stadtführerin uns viele nette Geschichten erzählt. Wir steigen bei Nr.9 ein und aus.
Das alte Rathaus, das Mühlenviertel und der Schillerplatz
Starten wir an unserer Haupthaltestelle am Alten Rathausdirekt neben Käthe Wohlfahrtund fahren durch das malerische Mühlenviertel über das kleine Inselchen „Geyerswörth“ zum Schillerplatz
mit dem einzigen noch erhaltene Wohnhaus von E.T.A- Hoffmann und dem Theater.
Der Hain, Biergarten am Bootshaus, Botanischer Garten
Der Hain bietet, außer wunderschönen Villen, Bambergs schönsten Biergarten am Bootshaus an der Regnitz, einen idyllischen Botanischen Garten
und das Priesterseminar am Heinrichsdamm
.
Willhelmsplatz, Wunderburg und St. Gangolf
Über die Prachtstraße der Kaiserzeit am Wilhelmsplatz geht es in die Wunderburgzu angesehen Bamberger Braugaststätten wie dem Mahrs und dann etwas abgelegen zu Bambergs ältester Kirche St. Gangolf.
Gärtnerstadt und InselstadtVom Bamberger Bahnhof
aus fahren wir über die prächtige Luitpoldstraße
durch die Gärtnerstadt mit Gärtnereien und Gärtnermuseum ins Herz der Stadt auf die Insel, zu den Geschäften an der Lange Straße
und dem Bootsanleger Am Kranen
mit tollem Blick über die Regnitz.
Univiertel, Erba und PartymeileDurch das Uni-Viertel und über den Markusplatz
gelangt man zu Bambergs Konzerthalle
und der Erba-Insel
an der Schleuse und fährt hier entlang der Regnitz wieder in die Altstadt zum Stadtarchiv
an der Sandstraße, der Partymeile der Altstadt.
Dom, neue Residenz mit Rosengarten und die alte Hofhaltung.
Und eben diese Sandstraße führt uns in die Bergstadt mit ihren sieben Hügeln. Lassen Sie sich von uns die interessante über tausendjährige Geschichte des Domberges und Bambergs Dom am Domplatz
nahe bringen. Wir fahren Sie direkt dorthin. Nach Ihrer Besichtigung können Sie bequem wieder mit uns ins Zentrum Bambergs fahren. (aus Internet ‚Der Bambergbus‘ bzw. Prospekt)
Und nun in Bildern:
Zur vorerst letzten Übernachtung zeigt uns erneut die App ‚promobil‘ in Neustadt an der Aisch den Stellplatz am Waldbad. Das erst 2018 eröffnete, sehr modern und aufwändig gebaute Waldbad bildet dann den wunderschön passenden, sehr sommerlichen Abschluss unserer Sommerreise (Teil 1). 🙂
Über die A7 und A6 erreichen wir am nächsten Tag gegen 10Uhr auf der Hohenloher Ebene bei Crailsheim Baden-Württemberg und über die A81 weiter dann später auch unser Zuhause. 🙂
Übernachtungsdaten Sommerreise 2018
Tag 10 (9.8.): N 49°48’58.18“/E 10°53’35.92“; Parkplatz/Wohnmobilstellplatz (promobil) Schmausenkeller, Frensdorf/Franken; Tagesetappe: 155km
Tag 11 (10.8.): N 49°34’27.57“/E 10°37’44.08“; Wohnmobilstellplatz (promobil) ‚Am Waldbad’, Neustadt a. d. Aisch/Franken; Tagesetappe: 75km
Tag 12 (11.8.): zuhause; Horb-Dießen/Baden-Württemberg; Tagesetappe: 248km
Bald geht’s wieder weiter mit dem Teil 2 der Sommerreise…. 😉
Gesamtkilometer der Sommerreise, Teil 1: 1477km