Genug Obst und Kräuter verarbeitet (z.B. Basilikum-Pesto, Tomaten-Paprika-Püree und Apfelringe zum Trocknen aufgehängt 😉 ).
Nach einer Woche Reisepause und div. Gartenarbeiten zuhause starten wir mit der Aussicht auf wieder bestes Sommerwetter zum zweiten Teil unserer Sommerreise in Richtung Pfalz. Über Calmbach, Ettlingen, Karlsruhe, Wörth und Kandel erreichen wir bald Steinfeld in der Südpfalz.
Der ‚wahre Herr Waldmeister’ und bekanntlich große Hobby-Kakteen-Züchter wandelt begeistert im wahrlich heißen Kakteenland umher. So heißt das bekannte Ausflugs- und Einkaufsparadies, welches nun schon in zweiter Generation als Familienbetrieb geführt wird und sich auf Kakteen und Aloe Vera spezialisiert hat.

Hm, was könnte der Kakteenfreund noch für seine große Sammlung dazu kaufen? Und so reisen dann einige winterharte Neuzugänge eine Woche mit uns durch die Pfalz… Donnamattea begeistert sich derweil vor allem für die exorbitanten ‚Schwiegermuttersitze’ = Echinocactus grusonii, die zum Teil mehrere tausend Euro kosten, ersteht aber dann nur eine ‚Goethe-Pflanze’(!) = Brutblatt zu 1,95€ – haha…
Außerdem entdecke ich dort den Prospekt einer Radtour rund um Dahn in der Südpfalz, die ‚Seerosen-Tour’, die uns ab sofort zu unserem nächsten Ziel für heute – und wie wir noch nicht ahnen für die nächsten Tage – ins ‚Dahner Felsenland’ leitet.
Der südliche Wasgau an der Grenze zu Frankreich gilt vielen als der schönste Teil des Pfälzerwalds. Die Täler sind weit und offen, kleine Bäche suchen sich in sanften Schleifen ihren Weg entlang charmanter, abgeschiedener Dörfer. An den Hängen der Berge und auf den Gipfeln ragen imposante Felsen hervor, derentwegen diese Gegend auch als Dahner Felsenland bezeichnet wird. … Umgeben von bewaldeten Hügeln mit Felsen und Burgen liegt im grünen Tal der sanft dahinfließenden Wieslauter das kleine Städtchen Dahn, das Zentrum des Felsenlandes. Aus Reiseführer ‚Pfalz’, siehe Abbildung, S.222
Das Navi – bzw. der Fahrer – führt uns direkt zum Wanderparkplatz ‚Altdahn’, wo wir 200m unterhalb der Burg einen schönen Platz für die Übernachtung finden. Gegen Abend steigen wir dann noch zur Burg auf den fünf Sandsteinfelsen des Schlossbergs hinauf, die sich als riesige Burgenanlage entpuppt und die man auf vielen Stufen, durch zahlreiche steinerne Räume, an uralten Mauern entlang mit immer wieder überraschenden Ausblicken abenteuerlich erkunden und besichtigen kann. Die ausgedehnte Anlage besteht nämlich aus der Burgruine Altdahn, Grafendahn und Tanstein und bildet damit das größte Burgenmassiv der Pfalz (siehe Burg Altdahn/Wikipedia). Wir genießen die spannende Kletterei und natürlich die herrliche Aussicht ringsherum…
Am Vormittag des nächsten Tages begeben wir uns zuerst ganz entspannt auf den Philosophenweg, der uns zur Michaelskapelle mit dazugehörigem Ehrenfriedhof bringt. Hier liegen 2412 Soldaten begraben. Die meisten von ihnen kamen in den letzten Tages des Zweiten Weltkriegs ums Leben…
Der bekannteste hier bestattete Soldat ist Hans Graf von Sponeck, der am 23.7.1944 in der Festung Germersheim „in geheimer Staatssache erschossen“ wurde. 1941 hatte er eine Halbinsel im Südosten der Krim gegen den ausdrücklichen Wunsch des Führerhauptquartiers räumen lassen und damit viele Soldaten vor dem sicheren Tod bewahrt. (aus Reiseführer ‚Pfalz’, S.224)
Zurück zum Womo führt uns der Weg an den außergewöhnlichen Felsformationen ‚Hochsteinmassiv’ einschließlich ‚Soldatenhütte’ vorbei mit eindrucksvoller Aussicht ins weite Land und auch auf die imposante ‚Hochsteinnadel’ direkt vor uns.
Nach kurzer Pause starten wir mit den Rädern zur wunderschönen ‚Seerosen-Tour‘ – siehe Plan – mit erquickender Erfrischung in dem naturbelassenen Badesee ‚Rohrwoog’ und zwar nur wir allein! Und Donnamattea ist glücklich mit ihrem neuen Fahrrad, endlich muss sie an der Steigung nicht mehr schieben! Von unserem Startpunkt Burg Altdahn aus bis zu unserem Einstieg/Ausstieg am Bahnhof ist die sehr nette Tour 30km lang. Erfweiler, den eigentlichen Tourenbeginn, entdecken wir erst während der Radfahrt…
Abends wechseln wir noch den Standplatz zum nahe gelegenen ruhigeren Waldparkplatz mit Picknicktisch in Erfweiler, den wir bei der Radtour entdeckt haben. Herrlich… Hier verbringen wir dann – fast immer ganz allein – insgesamt zwei wundervolle Tage bzw. drei einsam-geheimnisvolle Übernachtungen unterm Eichendach nur mit Eichhörnchen, Rotkehlchen, Waldkauz, Specht & Co. …
Unsere abenteuerlichen Wandertouren im ‚Dahner Felsenland‘ stelle ich euch im nächsten Beitrag vor. Das unten abgebildete Felsmassiv ‚Braut und Bräutigam‘ – wir fahren beeindruckt mit den Rädern daran vorbei – soll euch schon mal einstimmen…
Bis dahin grüßt euch eure Donnamattea!
Reisedaten:
Tag 13 (19.8.): N 49°08’60“/E 7°48’0“; Wanderparkplatz Burg Altdahn, Dahn/Südpfalz; Tagesetappe: 155km
Tag 14 (20.8.): N 49°09’52“/E 7°49’18“; Waldparkplatz Höbeläcker, Ortsteil Erfweiler, Dahn/Südpfalz; Tagesetappe: 5km