Es wipfelt, ich meine wimmelt nur so von Premiumwanderwegen im ‚Dahner Felsenland’. Dieses Jahr sind sie auf die stattliche Zahl von zwölf angestiegen und machen Dahn damit zur Premium-Wanderregion und 2019 sollen noch einmal drei dazu kommen (Burg Neudahn-Tour, Kauert-Tour und Panoramaweg).
Unser Standplatz in Dahn/Erfweiler (siehe Pfeil in der Ausschnittskarte) liegt nicht nur ganz nah am Radweg ‚Seerosen-Tour’ (siehe letzter Beitrag), sondern auch am Premiumwanderweg ‚Hahnfels-Tour’. Also, warum nicht loslegen? Und deshalb geht’s jetzt auf zum Hahnfelsen – teilweise zumindest und zweigeteilt. Der Waldparkplatz liegt außerdem auch am örtlichen Rundwanderweg‘ Winterkirchel-Tour‚ und an weiteren Wegen mit schön klingenden Namen. Es besteht hier ein unwahrscheinlich großes Wegenetz, vorbildlich gekennzeichnet überall! Und mit jeweils Extra-Tourenbeschreibungen im Tourismusbüro.

Morgens gehen wir also Richtung Rappenfelsen ein Stück auf der ‚Winterkirchel-Tour‘ zum Hahnberg hinauf und dann die kleine Hahnfels-Runde zum ‚Dorfblick‘ und ‚Hahnfels‘ mit sehr schönen Ausblicken auf Erfweiler und die Burgenanlage Altdahn im Hintergrund (Nr. 1 in der Ausschnittskarte).
Am immer heißer werdenden Nachmittag erwandern wir den nördlichen kühlen Zipfel der Hahnfels-Tour (Nr. 2 im Plan) über den Dickkopfpfad romantisch zum sogenannten Wasserfall (da fällt nicht mehr viel in diesem Sommer…). Ab jetzt befinden wir uns auch auf der Tour ‚Erlebniswelt Wasser – Schorsch, der Lurch‘ weiter den Liebespfad entlang zur Eibachquelle, über den Landschaftsweiher im Bottental, die Köhlerhütte (!) und die Wassertretanlage zurück zum Standplatz Höbeläcker. Den weitläufigen Teil zur Burg Altdahn sparen wir uns ganz, da waren wir ja schon tags zuvor. Und morgen wird es dann sowieso anstrengend… und heiß soll es auch noch werden – über 30° wieder.
Am nächsten Tag wird es richtig spannend – unser Highlight: der Dahner Felsenpfad:
Wir wandern in zwei Abschnitten, sozusagen eine ‚Acht‘. Aber auf jeden Fall die GANZE Tour, keine einzige Abkürzung! Und das bei der Hitze!! Einmal kehren wir ein in der PWV-Hütte und einmal machen wir kurze Pause im Womo, welches am großen Parkplatz Büttelwoog steht. Ich kann die vielen Felsen gar nicht alle aufzählen. Spektakulär besonders die Felsenarena, der Schwalbenfelsen mit herrlicher Aussicht und der Schillerfelsen. Der massige Büttelfels mit der Leiter, die Lämmerfelsen und zum Schluss die lange Treppe zum Wachtfelsen hinauf.
Die Wanderung ist wirklich sehr empfehlenswert! Es gibt unzählige tolle Felsen zu bestaunen – ihr seht ja meine vielen Bilder und ich habe schon eine Menge weggelassen. Eine bizarre, eindrucksvolle Welt aus rotem Buntsandstein, eine unbeschreiblich schöne, sehr außergewöhnliche Tour für alle Sinne. Wir können nicht genug schwärmen… Und dann noch das Wetter!!

Geschafft!
Am nächsten Tag verlassen wir unseren lieb gewordenen romantischen Übernachtungsplatz und statten im nahe gelegenen Fischbach bei Dahn – immer noch Dahner Felsenland – dem Biosphärenhaus Pfälzerwald/Nordvogesen einen Besuch ab. Wir lösen viele Rätselaufgaben, beobachten (digitale) Nachttiere im gespenstischen Dunkelbereich und klettern anschließend in schwindelnder Höhe auf dem Wipfelpfad umher, der allerdings nicht wirklich ÜBER den Wipfeln liegt, also wenig Aussicht bietet und auch recht kurz ist. Da sind wir mehr gewohnt eigentlich…
Und den ’schrägen Vogel‘ gibt’s auch hier:

Sie sind DAS pfälzische Nationaltier – die Elwetritsche. Zwar wurden sie bisher äußerst selten im Pfälzerwald gesehen – aber die Pfälzer sind sich einig: Es gibt sie ganz bestimmt. Mehr dazu hier! Und in Dahn gibt’s natürlich auch einen Elwetritscheweg, auf dem wir aber nicht spaziert sind. Beim nächsten Mal dann, denn wir kommen auf jeden Fall wieder!
Doch nun weiter! Wir nähern uns der Grenze zum Nachbarland Frankreich… Davon dann bald mehr.
„À bientôt!“

Tag 15/16 (21./22.8.), wie Tag 14: N 49°09’52“/E 7°49’18“; Wanderparkplatz Höbeläcker, Ortsteil Erfweiler, Dahn/Südpfalz
Auflösung ’schwarze Kästen an den Bäumen‘:
Re: Forstliche Frage – Seltsame Kästen an Bäumen
Heute hat der Büroleiter des Forstamtes Wasgau geantwortet:
„die mysteriösen schwarzen Gebilde im Dahner Wald werfen bei Waldbesuchern immer wieder Fragen auf. Es handelt sich dabei um Zielscheibenböcke für Feldbogenschützen. 2011 hatten in Dahn sogar die Feldbogen-Weltmeisterschaften stattgefunden.“
Michael