Wer von Stuttgart auf der A 81 in Richtung Herrenberg fährt, kann bei Gärtringen das neue Wahrzeichen des Landkreises Böblingen über den Wipfeln des Waldes thronen sehen. Ein paar mal sind wir schon vorbei gefahren und immer neugieriger geworden… Nun also wollen wir das Bauwerk kennenlernen und außerdem in der direkten Umgebung wandern. Der ‚Schönbuch‘ ist ein fast vollständig bewaldetes Gebiet südwestlich von Stuttgart, 1972 wurde sein Kerngebiet zum ersten Naturpark in Baden-Württemberg erklärt. Mit 156 qkm ist er eher klein, aber sehr fein! Nur wenig öffentliche Straßen führen hindurch, dafür ist er durch viele Rad- und Wanderwege erschlossen.
Wir parken mit dem Wohnmobil beim Naturfreundehaus bzw. beim Waldfriedhof Herrenberg, dem Ausgangspunkt vieler Wanderwege. Ein kurzer Spaziergang führt uns dann – vorbei an vielen stylischen Informationstafeln bis zum Turm auf den Gipfel des Stellbergs. Der Schönbuchturm ist eine leichte Konstruktion aus heimischem Lärchenkernholz und Stahl. Er ist 35 Meter hoch, die Besucherplattformen befinden sich auf 10, 20 und 30 Meter Höhe. Rund 170 Stufen führen hinauf – und über eine gegenläufige Treppe natürlich auch wieder hinunter. Mit dem Kauf einer Stufe kann sich jeder auf diesem bemerkenswerten Bauwerk verewigen. Der Auf- und Abstieg macht uns viel Spaß, die Aussicht vom Turm ist herrlich, das klare Design des Turmes spricht uns sehr an und die hochglänzende Kugel, die frei in der Mitte hängt, zieht unsere Blicke magisch an. Die Bedeutung der freischwebenden, von Künstlerhand gefertigten Kugel wird uns erst später durch Nachlesen im Internet klar…
Über den folgenden Link Schönbuchturm erfahrt ihr noch mehr über den Turm, die Region ‚Schönbuch‘, über Wandertouren in der Gegend usw.
Gegen Abend folgen wir zu Fuß noch der Markierung ‚Eule‘, hinter welcher sich der 3km lange ‚Urenkeleichenweg‘ verbirgt: entlang des Schönbuchtraufs zur Urenkeleiche und zurück über das Damwildgehege. Schließlich schlafen wir gut an unserem ruhigen Standplatz.
Am Sonntag ändert sich das Wetter, der Wind pfeift ordentlich, dennoch ist es noch warm. Wir nehmen nicht wirklich wahr, dass sich gerade Sturmtief ‚Fabienne‘ zum gefährlichen Durchzug ankündigt. Ganz gelassen unternehmen wir daher eine relativ große Wanderung im individuell ausgewählten ‚Zickzack‘ des Wegeangebots: zuerst wieder Markierung ‚Eule‘, dann aber geradeaus weiter mit dem Symbol ‚Eichenblatt‘ bis zum ‚Mönchberger Sattel‘ immer noch am stürmischen Trauf entlang…. Weiter mit dem Symbol ‚Schnecke‘ zum Ausblick ‚Grafenberg‘ und zum ‚Kayher Sattel‘. Das Symbol ‚Pilz‘ führt uns nun weg vom Trauf und einiges bergab bis in die ‚Kayhertalwiesen‘. Dort machen wir Rast an einer netten Hütte mit Grillstelle. Weiter geht’s mit dem Symbol ‚Wildschwein‘ vorbei am ‚Sommertalweiher‘ bis zur ‚Fresseiche‘ und schließlich – vereinigt mit dem Symbol ‚Reh‘ und später sogar wieder mit der ‚Eule‘ – am Damwildgehege vorbei zum Womo zurück. Fast 12km.
Man hätte auch alternativ den ‚Panoramarundweg am Schönbuchtrauf‘ wählen können, der mit ausgedrucktem Plan vorbildlich an den Wandertafeln ausliegt. Er führt entlang des ‚Schönbuchtraufs‘ bis zum ‚Jägergarten‘ und dann unterhalb des Traufs, also durch die Orte Kayh und Mönchsberg (zum Einkehren) wieder zurück; siehe Karte:
Und so gibt es noch sehr viele weitere schöne Wanderungen im schönen Schönbuch, der gerade im sich ankündigenden Herbst wundervoll gefärbt ist und dessen Laub fröhlich unter euren Füßen raschelt…
Mit bester Empfehlung von eurer Donnamattea