Unser netter, schon mehrfach erwähnter ‚Womo-Führer‘ (Bd.17: Mit dem Wohnmobil durch den Hunsrück entlang der Mosel in die Eifel) lenkt uns zum Abschluss der kleinen Sommerreise wieder an die Nahe nach Bad Sobernheim.

Hier steht das Freilichtmuseum auf dem Plan. Am Abend nach der Ankunft lernen wir zufällig die sehr kompetente, hilfsbereite und begeisternd erzählende ehrenamtlich tätige Dame am Eingang kennen. Jetzt sind wir wirklich neugierig geworden. Donnamatteas Fotoauswahl zeigt euch nun ein wenig, wie die Menschen während der letzten fünf Jahrhunderte gelebt, gewohnt und gearbeitet haben. Einleitend erklärt der gut aufgemachte Museumsprospekt folgendes:
Um das vergangene Alltagsleben möglichst anschaulich und greifbar zu machen, werden seit Mitte der 1970 Jahre historische Häuser Stein für Stein und Holz für Holz vor Ort abgebaut und im malerischen Nachtigallental originalgetreu wieder aufgebaut. Vierzig Gebäude in vier Museumsdörfern repräsentieren die Hauslandschaften in Rheinhessen, Eifel, Hunsrück und Pfalz, an Mosel, Nahe und Mittelrhein. Regelmäßig kommen neue Gebäude hinzu. Usw…

Kurz nach Museumsöffnung am nächsten Morgen starten wir unsere ungefähr zwei Kilometer lange Erkundungstour mit den lustigen Museumsmäusen Frida und Anton.




Kegelbahn ‚Elsens Garten‘ aus Wittlich:


Sehr interessant sind die Bilder und Informationen zum Ursprungsort und Ursprungszustand der ins Freilichtmuseum ‚geretteten‘ Gebäude, zum Beispiel hier das Haus Ürzig:



Die alte Kelter vom Kelterhaus Bruttig (vgl. Beitragsbild ganz oben, rechte Seite):


Immer wieder warten die lustigen Mäuse mit interessanten Mitmach-Stationen auf; hier darf man drei verschiedene Holzverbindungen ausprobieren, die beim Bau einer Fachwerkwand eingesetzt werden:


Alte Maschinen im Dreschschuppen:


Wunderschön detailgetreu die Metzgerei Wöllstein:





Typisch für die hiesige Gegend – Dach und Hauswände mit Schiefer eingedeckt bzw. verkleidet:


Man fühlt sich ständig angenehm stimmig in frühere Zeiten versetzt, sowohl auf dem gut geplant angelegten, hügeligen Gelände, als auch in den stil- und liebevoll eingerichteten Innenräumen.





Schaut man über das Absperr-Türchen, kann man sich sofort vorstellen, wie in der kleinen Kneipe der Feierabendschoppen getrunken wurde…



… oder das Brot gebacken wurde.







In der Poststelle…




… und in der Schule:



Das obige schmucke Gebäude ist das ‚Haus Niederbreisig‘ und dient jetzt als Museumsgaststätte. Der zünftige Biergarten zieht uns magisch an und wir lassen uns ein zweites Frühstück schmecken.
Donnamattea könnte euch noch viele Bilder zeigen. Aber besser, ihr kommt selber schauen; das Rheinland-Pfälzische Freilichtmuseum kann man nur empfehlen! Obwohl jetzt in Coronazeiten auch manches Haus geschlossen bleiben muss und keine Vorführungen stattfinden können, gefällt es uns bestens. Zum guten Schluss stöbern wir noch ein wenig im vielseitigen Angebot des urigen Museumsladens. – Liebe Grüße an die oben schon erwähnte Dame dort! 🙂
Unser nächster und allerletzter Programmpunkt dieser Reise führt uns auf den nahen Disibodenberg. Was hat es mit dem seltsamen Namen und überhaupt damit auf sich? Der abgebildete Prospekt klärt auf:

‚Der kleine Höhenzug zwischen Staudernheim und Odernheim, am Zusammenfluss von Nahe und Glan gelegen, blickt auf mehr als 2000 Jahre Geschichte zurück. So bestand hier bereits ein keltisches Heiligtum. Auch Reste eines römischen Jupitertempels können im Museum besichtigt werden.
Als Klostergründer gilt der iro-schottische Wanderprediger Disibod, der hier eine erste Taufkapelle errichtete. Von hier aus begann die Christianisierung des Nahelands. Erzbischof Willigis von Mainz ließ um 1000 ein augustinisches Stift errichten. Erzbischof Ruthard von Mainz wandelte es 1108 in ein Benediktinerkloster um.‘
In dieser Zeit übernimmt Hildegard – zuerst mit Jutta von Sponheim bis zu deren Tod zusammen, dann allein – die Leitung des Klosters. Später verließ sie den Disibodenberg und bezog ihr Kloster auf dem Rupertsberg im heutigen Bingen, ab da bis heute bekannt als Hildegard von Bingen. In den folgenden Jahrhunderten erweitern die Zisterzienser das Kloster. Ihre Großbauten beeindrucken heute noch durch ihre mächtigen Ruinen.

Wir gehen leicht ansteigend den Disibodenberg hinauf.
Meditative Psalmen und Sprüche säumen den Weg. Eine kleine Kapelle gedenkt der Heiligen Hildegard und in den verzaubert wirkenden Ruinenbauten erfasst uns eine friedliche, geheimnisvolle Stimmung …








Unsere letzten Übernachtungsdaten:
- Parkplatz Freilichtmuseum Bad Sobernheim (GPS-Daten N 49°46’24.1″/ E 7°39’20.1″).
- Parkplatz Pferdepension Sonnenhof Pfaffen-Schwabenheim (GPS-Daten N 49°51’07.1″/ E 7°57’35.6″).

Dann geht es wieder heim. Bis zum nächsten Mal verabschieden sich von euch der wahre Herr Waldmeister und eure Donnamattea.
Bleibt gesund!
Hallo DonnaMattea,
vielen Dank für den super anschaulichen und ausführlichen Bericht mit den tollen Bildern über unser Freilichtmuseum. Und DANKE für Ihre nette Erwähnung.
Es hat Spaß gemacht, Ihre Aufzeichnungen zu lesen.
Liebe Grüße von der Nahe
Christiane
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Ganz lieben Dank! Und Sie hätten gern DU sagen dürfen zu Donnamattea. Und nochmals liebe Grüße nach Rheinland-Pfalz; schön war’s. ❤
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Hallo Donnamattea,
danke; dann solltest Du aber auch das „Du“ gebrauchen, immerhin sind wir ja ungefähr gleich alt. Wir haben morgen Pflanzenmarkt im Freilichtmuseum und laden alle Leser herzlich zum Besuch ein. Liebe Grüße von der Nahe auch an Deinen Herrn Waldmeister und bis ein ander Mal…
Christiane
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Oh, wie schön, liebe Christiane, dann wünsche ich/wünschen wir euch viel Erfolg beim Pflanzenmarkt morgen und wer weiß, wo wir uns mal wieder treffen… Schön, dass wir auf diese Weise hier in Kontakt gekommen sind. Danke dir und bleib gesund!
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Super schön ( wie immer ), Joe ist ein großer Verehrer der Hl. Hildegard.
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Herzlichen Dank, liebe Christine! ❤ Und beste Grüße auch an Joe; Donnamattea heißt mit zweitem 'echten' Namen ja auch Hildegard. 😛
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