Der März kennt keine Regeln. Meistens leitet er irgendwie den Frühling ein, aber man kann sich nicht darauf verlassen. Sein Motto heißt „Vielleicht“.

Unbekannt
(Donnamatteas derzeitiges Deko-Fenster-Motto 🙂 )

Und weil es vielleicht bald wieder ziemlich kalt wird, wagen wir es erneut, packen den Womo-Kühlschrank voll und starten erwartungsvoll für ein paar abwechslungsreiche Camper-Tage los. Die Richtung entscheiden wir spontan: an die Donau.

Unser erstes Ziel ist Gutenstein an der Donau, umrahmt von voreiszeitlichen Felsen, denen anzusehen ist, wie die Natur die Durchbruchstäler des Flusses durch den Weißjura schaffte und wie einst alles von einem Jurameer umspült war, in dem sich Kalkriffe bildeten. Wir wählen den Ort hauptsächlich, weil wir da schon einen Standplatz kennen, am Friedhof nämlich; GPS-Daten: N48°04’17.69″/ E09°06’54.54″.

Am Nachmittag unternehmen wir noch eine kleine Wanderung durch den Ort und auf die steilen Felsen der gegenüberliegenden Donauseite. Besonders fasziniert der Blick von der ‚Burghalde‘ und noch mehr vom ‚Kreuzfelsen‘.

Hier treffen wir zum ersten Mal auf einen der fünf Premiumwanderwege DonauFelsenLäufe rund um Sigmaringen (türkisfarbene Tafeln). Und auch der 160km lange Donau-Zollernalb-Weg (in 10 Abschnitten beschrieben; gelbe Tafeln) führt vorbei.

Auf dem Rundweg Donaufelsengarten wandern wir allerdings nur den relativ kurzen Abschnitt nahe bei Gutenstein. Ein andermal dann vielleicht mehr…

Der sogenannten Bettelküchenfährte, einem weiteren Weg der ‚DonauFelsenLäufe‘ folgen wir dann am nächsten Tag nach einem sonnigen Womo-Frühstück am Startpunkt dieser Tour, am ‚Schloss Gutenstein‘.

Am Aussichtspunkt ‚Känzele‘ kehren wir jedoch für ca. einen Kilometer um und und kürzen die Tour damit ab – es ist uns einfach zu schattig-kühl auf der langen Waldschleife. Allerdings kommen wir nun, ohne dies zu wissen, gar nicht an der ‚Bettelküche‘ vorbei… Dieser Wanderpunkt ist aber auch weder auf der Wandertafel deutlich eingezeichnet, noch wird er in unserem Kosmos-Wanderführer, Schwäbische Alb, Tour 16 ‚Bettelküchenfährte‘ beschrieben – tja, hmm. 😦

Eine Bettelküche ist eine kleine Einbuchtung in das Felsgestein, den die Donau in Tausenden von Jahren formte. Der Donau nach oben folgend, etwas hinter Sigmaringen, findet sich eine solche Stelle. Der Name rührt daher, dass bettelnde Leute im 19. Jahrhundert hier Unterschlupf fanden. An solchen Stellen machten das fahrende Volk, Bettelnde und Obdachlose Rast. Je nach Größe konnte an den Stellen auch ein Karren samt Gespann, bestehend aus einem Pferd oder Hunden, untergestellt, ein Feuer und sich damit etwas zu essen gemacht werden.

Bettelküche an der Donau

‚Schloss Gutenstein‘:

Oder so?

Wir fahren weiter …


… nach Inzigkofen. Zum einen, weil wir dort einen netten Standplatz kennen. Der zweite Grund ist ein vages Erinnern an einen kleinen Wahlwerbe- bzw. Infofilm des SWR über unseren Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, in welchem man ihn über eine schmale Hängebrücke gehen sieht. Und wir denken deshalb, dass es hier in der Nähe eine Hängebrücke geben muss, weil er ja bei Sigmaringen wohnt. Und genau diese möchten wir finden und auch überqueren! Und wir finden sie! Doch das Unternehmen klappt dennoch nicht vollständig..

Die abenteuerliche Fußgänger-Hängebrücke über die Donau – etwa mit dem Ministerpräsidenten?? 😉 – sowie der malerische ‚Amalienfelsen‘ (vgl. Beitragsbild) und die märchenhafte ‚Teufelsbrücke‘ über die ‚Höll‘ im Fürstlichen Park Inzigkofen.

Außerdem spazieren wir hierbei auf dem Kloster-Felsenweg, wieder einem der ‚DonauFelsenLäufe‘:

Hat doch alles geklappt, oder nicht? Na ja, nur der eigentlich anvisierte Parkplatz in Inzigkofen, ehemals wirklich nett und ruhig – ist seit dem Bestehen der Hängebrücke (2019) wohl sehr frequentiert und deshalb ausdrücklich für Wohnmobile über Nacht gesperrt. Unser Ausweichplatz liegt später beim Strandbad Krauchenwies, GPS-Daten: N48°02’13.78″/ E09°14’57.48″.


Abendliches Stöbern im schon genannten Wanderführer macht uns Appetit auf die „Große Rundtour hoch über den Donauschleifen“ (Abbildung unten). Wir lassen uns morgen also die Nr. 11: „Beuron – Rauher Stein – Eichfelsen“ schmecken, welche sich später auch im Großen und Ganzen als die ‚DonauWelle‘ Eichfelsen-Panorama entpuppt; jene steigt allerdings noch ein zweites Mal steil zur ‚Burg Wildenstein‘ hinauf. Hier noch die Übersicht zu allen sechs DonauWellen, den Premiumwegen im Donaubergland mit den Rezepten für höchsten Wandergenuss!

Über Beuron erreichen wir den Standplatz am ‚Wanderheim Rauher Stein‘ in Irndorf, GPS-Daten: N48°03’34.88″/ E08°58’40.16″, direkt an der Tour gelegen (Nr.5).

„Interessante Höhlen, steil aufragende Kletterfelsen, ein schön angelegter Felsengarten, ein hoch gelegenes Wanderheim, fantastische Aussichtskanzeln links und rechts der Donau und ein berühmtes Kloster: eine Wanderrunde für alle Sinne“, so heißt es im Wanderführer (S.53).

Am nächsten Morgen schnüren wir die Wanderstiefel, immerhin liegen mindestens 12,5 Kilometer und 293 Höhenmeter vor uns. Aber leider scheint die Sonne nicht wie vorhergesagt – wieder einmal wird sie leider von viel Saharastaub verstellt. Und da blauer Himmel im Winter der Garant für ein gefälliges Foto ist, erscheinen die folgenden Bilder einer ansonsten wundervollen Tour bedauerlicherweise oft grau und manchmal gespenstisch fahl. Schade eigentlich…

Fantastischer Blick vom ‚Rauhen Stein‘ (786 m hoch) nach links donauabwärts mit ‚Burg Wildenstein‘ und nach rechts donauaufwärts Richtung Beuron; alles wie gesagt noch sehr winterlich. Sogar mit Wander-Warnschild „Winterpause bis April“. Na hoffentlich klappt das alles ….

Am ‚Eichfelsen‘ mit prächtigen Ausblicken auf die Donau, ‚Burg Wildenstein‘ gegenüber und donauabwärts bis zum ‚Schloss Werenwag‘. Außerdem bietet die Natur Seidelbast, Leberblümchen und später Märzenbecher am Weg an. Der wunderschön angelegte ‚Felsengarten‘ liegt aber noch wenig fotogen im Winterschlaf. Da müssen Donnamattea und der wahre Herr Waldmeister wohl später noch einmal herkommen. 🙂

Über die Donau hinüber und weiter …

…. bis zur ‚Maurushöhle‘ mit der Warnung „Im Winter nicht betreten!“ zum Schutz der dort überwinternden Fledermäuse.

Und dann abrupt Schluss!! Aber nicht wegen der entwurzelten Bäume am Donau-Ufer. Felssturz, Lebensgefahr! War das Warnschild zu Beginn der Tour am Wanderheim also doch zutreffend… Auf jeden Fall nehmen wir die Warnung ernst und gehen folgsam alles wieder zurück bis zur Brücke! 😦

Auf der anderen Donauseite dann auf dem Radweg – zum Glück nutzen ihn nur zwei (!) Radfahrer – vorbei an der ‚Mauruskapelle‘ …

… bis Beuron. Klosterkirche der Erzabtei Beuron, Jakobspilger und eine Geburtstags-Postkarte:

Und da alle Cafés und Andenkenläden wie zu erwarten geschlossen sind, gibt es keine allzu große Pause in Beuron.

Anschließend weichen wir vom Wanderplan ab und wählen den kürzesten, dafür aber auch beim Höhenanstieg sehr steilen Weg durchs ‚Hirschental‘ zurück zum Wanderheim Rauher Stein. Am Womo angekommen zeigt der Tracker 13,28km. Geschafft für heute!

Den wundervollen Ausblick vom ‚Spaltfelsen‘ auf die Donauschleife mit dem Kloster Beuron holen wir erst am nächsten Morgen nach auf einer kleinen Extrarunde. Was für ein erhebender Moment zum Abschluss unserer Fahrt!


Und wenn die Cafés schon nichts anbieten dürfen, hätte ich noch diesen wahrhaft süßen Nachtrag zum Thema ‚DonauWellen‘. Bei Instagram nämlich entdecke ich im Account mit dem außergewöhnlichen Namen „4 Reifen 1 Klo“ diese verführerische ‚Donauwelle aus dem Omnia-Backofen‘. Das passt doch super! 🙂

Ich folge diesen Foodbloggern schon länger, weil ich auch einen Omnia-Backofen besitze und oft nutze. Und ich habe selbstverständlich auch angefragt, ob ich das Bild teilen darf. Also wer sich für tolle Rezepte mit dem Omnia interessiert, schaut evtl. auch mal in den Blog 4Reifen1Klo.