Ja, wir sind Traufgänger!

Die Traufgänge sind Premiumwanderwege auf der Schwäbischen Alb rund um Albstadt – meist oder oft am eindrucksvollen, aussichtsreichen, schroffen Albtrauf entlang.

Und wieso der Frosch? Naja, es regnet so viel diesen Sommer. Aber – „Sei kein Frosch!“ – wir finden schon ein paar schöne Tage.

Erster Tag: Standplatz für das Womo ist nachmittags auf 922m Höhe der Wanderparkplatz Heersberg in Burgfelden, einem Stadtteil von Albstadt. Wir unternehmen so spät am Tag keineswegs die ganze schwere, 17 km lange Tour Traufgang Felsenmeersteig mit 723m Höhenanstieg. Wir spazieren nur eine Weile am Trauf entlang Richtung Schalksburg, genießen die vielen großartigen Ausblicke, wandern dann doch weiter hinab und kommen vorbei an den gigantischen Mammutbäumen, um schließlich wieder stetig aufwärts zu steigen hinauf zum Böllat. Später besuchen wir den Böllat noch einmal auf direktem Weg zum stimmungsvollen abendlichen Ausklang mit grandioser Aussicht.

Der Böllat ist eine hohe Erhebung auf der Schwäbischen Alb, wenige hundert Meter westlich des Albstädter Stadtteils Burgfelden. Der nach Süden, Westen und Norden steil abfallende Felsvorsprung über dem Tal der Eyach ist ein beliebter Aussichtspunkt am Albtrauf und ermöglicht Tiefblicke auf die Ortsteile von Balingen.

Wikipedia

Wer sieht im Abenddunst den Turm des Plettenbergs?


Zweiter Tag: Wieder ein sehr schöner Standplatz für das Womo, der Wanderparkplatz Heimberg bei Hossingen, einem Ortsteil von Meßstetten. Wir haben ihn gewählt, weil der Premiumwanderweg Traufgang Hossinger Leiter hier vorbeiführt, welchen wir dann auch fast komplett gehen (wir steigen nur nicht ganz hinab nach Lautlingen). Der HochAlbPfad ‚Hossinger Hochalb‘ – ebenso ein Premiumweg startet hier übrigens; streckenmäßig zum Teil sehr ähnlich.

Zuerst stapft man den Gräbelesberg hinauf mit herrlichen Aussichten und sogar einer Höhle, in die Donnamattea hinunter steigt 🙂 :

Ausblick vom Gräbelesberg (915m hoch) Richtung Balingen:

Nun sind wir gespannt auf die Hossinger Leiter…

…und dann enttäuscht. Das ist doch keine Leiter!

Aber vor über 100 Jahren war die sagenumwobene Hossinger Leiter von Albstadt-Lautlingen ausgehend der einzige Zugang zum kleinen Albdorf Hossingen. Oje!

Trotz dieser kleinen Enttäuschung, die Tour gefällt uns sehr gut. Hier noch der Blick auf Hossingen, dem Ort oben auf der Alb:

Unser wunderbarer Standplatz am Abend:


Dritter Tag: Nach so viel Wandern steht uns jetzt der Sinn nach Füße hochlegen. Und wo? Am besten am Oberdigisheimer Stausee. Der wahre Grund: Am See gibt es einen Wohnmobilstellplatz – mit Strom. Und letzteren benötigt der wahre Herr Waldmeister heute für seinen Elektro-Grill. Er hat nämlich zwei große Rib-Eye-Steaks erstanden und die erfordern Grillzubereitung! Wir erwischen dann den besten, sprich vordersten Rand-Parkplatz. 🙂

Schließlich begeben wir uns doch noch auf den ‚Oberdigisheimer Bergweg‘ (blau); den Alpenblick erhaschen wir aber nicht. Den ‚Michelfelder Höhenweg‘ (orange) peilen wir für morgen an. Und die in pink eingezeichnete Tour ist übrigens ein Teil des wunderschönen HochAlbPfads ‚Felsquellweg‘, ein Premiumweg auch oft am Albtrauf, den wir schon kennen.

Stellplatzleben – Markise, Stühle, Grill. Selten bei uns. 🙂


Vierter Tag:

Wie weiter oben schon angekündigt, wandern wir auf dem ‚Michelfelder Höhenweg‘ – teilweise wieder am aussichtsreichen Albtrauf. Unser neuer Standplatz liegt direkt am Wanderweg beim Sportplatz Hossingen. Weg und Platz – beides sehr nett.

Aussicht vom Baienberg:

Das war unsere kleine Ausfahrt Ende Juli. Sie fand – aus vielerlei Gründen – nur nicht den Weg in den Blog…


… bis Mitte September. Da verbringen wir nämlich wieder einmal ein Wochenende auf der Schwäbischen Alb.

Und weil sowohl die Wanderwege als auch das Wetter so überraschend schön und herzerfrischend sind, fasst sich Donnamattea ein Herz bzw. den Entschluss: Die Traufgänger-Impressionen müssen doch noch in den Blog! Zurückdatiert. Und außerdem: um heute erweitert.

Fünfter Tag: Einen schönen Platz fürs Womo finden wir am ‚Tanzwasen‘ bei Ratshausen, am südlichen Ende des Plettenbergs gelegen; diesen markanten Berg am Rand der Schwäbischen Alb mit dem weithin sichtbaren Sendeturm wollen wir nämlich besteigen.

Der Plettenberg

Er gehört zu den höchsten Bergen der Schwäbischen Alb: Mit seinen 1002 m Höhe gehört der Plettenberg zu den „Zehn Tausendern“. Im Zollernalbkreis und seiner unmittelbaren Umgebung erreichen die Albgipfel ihre größten Höhen.

Sein Name bedeutet „der Gebleichte“ und bezieht sich auf die hellen Jurakalksteine, die seine Hochfläche aufbauen. Der Plettenberg ist nicht nur ein spektakulärer Aussichtspunkt; wegen seiner botanischen Besonderheiten (Orchideen, Wacholderheiden) ist er zum Teil auch als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Auf zahlreichen Wanderwegen geht es auf 1.002 Meter hinauf, von wo aus man eine einzigartige Aussicht auf das Albvorland und bei schönem Wetter bis hin zu den Schweizer Alpen hat. Der Albtrauf ist weit über die Region hinaus bekannt für diese Aussicht. In der Plettenberghütte können Wanderer am Wochenende Rast machen, neben der Hütte befindet sich eine Grillstelle mit Spielplatz.

Schwäbische Alb.de

Wer sieht den Thyssen-Krupp-Turm in Rottweil?

Blick auf Schömberg und den Stausee:

Weiter Blick bis zum Schwarzwald:

Auf dem Gipfel – herrlich!

Rückwärtiger Blick zum Fernmeldeturm und zum Steinbruch. Wöchentlich wird Kalkstein für die Zementproduktion aus dem anstehenden Weißen Jura hier aus dem Berg gesprengt, zerkleinert und mit der 2,3 Kilometer langen Materialseilbahn hinunter nach Dotternhausen abtransportiert.

Wieder zurück zum Parkplatz Tanzwasen:

Fransenenzian und Tourverlauf (7,7km und 400hm):

Am Sonntag spazieren wir noch gemütlich die ‚Tanzwasen-Runde‘ nach Hausen am Tann (5,4km und nur 180hm).

Das war’s jetzt aber, sonst fallen sie noch aus dem Rahmen – eure Donnamattea und der wahre Herr Waldmeister.


Die Übernachtungsdaten (chronologisch):

  • WP Heersberg/Burgfelden, GPS-Daten: N48°14’15.6″/ E08°55’54.16″
  • WP Heimberg, Hossingen, GPS-Daten: N48°12’05.75″/ E08°55’02.08″
  • Wohnmobil-Stellplatz Am Stausee Oberdigisheim bei Meßstetten
  • Am Sportplatz Hossingen; GPS-Daten: N48°11’19.81″/ E08°54’46.15″
  • WP Tanzwasen bei Ratshausen; GPS-Daten: N48°11’41.2″/ E08°48’40″