Bonjour! Nach fünf Tagen entlang des Grenzflusses Le Doubs (vgl. letzter Beitrag) wollen wir heute zu Fuß exakt auf einem Grenzen-Wanderweg, dem ‚Sentier des Bornes‘ entlang gehen.

„Eine kleine Zeitreise entlang der französisch-schweizerischen Grenze und ihren Markiersteinen, die die beiden Länder seit 1766 teilen“ so wird der Weg beschrieben. Er ist übrigens einiges länger, als wir ihn gehen, nämlich 15km. 

Wir biegen in Villers-le-Lac zuerst ab Richtung Schweiz, nehmen dann aber ein kleines Sträßchen zum Skigebiet Meix Musy. Am Aussichtspunkt Pierre à Feu (1143m) stehen wir als einziges Fahrzeug auf einem großen Parkplatz (GPS: 47.038957, 6.66797). Naja, liegt ja auch kein Schnee – zum Glück! Ganz im Gegenteil, die Sonne heizt ordentlich ein.

Nun geht es zu Fuß 20 Minuten auf dem Sträßlein zurück, wir treffen mal wieder auf den GR 5 (Fernwanderweg Grande Randonnée 5), welcher uns durch eine Kuhweide und auf einem Ziehweg bergan führt. Hier fotografiert Donnamattea den leider schon verblühten ‚Gelben Enzian‘, den wir in der Gegend überall entdecken. Bei Stein Nr. 20 treffen wir auf den Grenzweg. Ziemlich steil und steinig steigen wir den Bergkamm hinauf, mal links der vermoosten Grenzmauer in der Schweiz, mal rechts in Frankreich… Keiner mehr da, der alles bewacht.

CHARAKTERISTIK EINES MEILENSTEINS :
Auf den breiteren Vorderseiten befinden sich die Wappen. Schweizer Seite, das ehemalige Neuenburger Wappen. Französische Seite, die Französische Lilie.
Auf den schmaleren Seiten findet man die Jahreszahl der Anbringung und die Nummerierung.
Auf der Oberseite des Meilensteins befindet sich ein eingravierter Punkt, von dem 2 Linien ausgehen, welche die Richtung des vorhergehenden und des folgenden Meilensteins anzeigen.

Info : http://www.histoiredebornes.ch

Blick vom Le Meix Musy (1288m). Wer findet das Womo? 🙂

Heute ist es tatsächlich, trotz der Höhe, sehr warm. Wir kürzen unsere geplante Route ab, der Rückweg ginge recht lang auf dem sonnigen Sträßlein… Am Womo lässt es sich besser aushalten:

Eiskaffee mit Aussicht
Und immer wieder ein wunderschöner Abend…

Die Wettervorhersagen kündigen große Hitze an, auch daheim. Der wahre Herr Waldmeister wird ein wenig nervös bei den Gedanken an den Garten daheim. Er hat da ein paar recht frische Aussaaten. Und es heißt 100% ohne Niederschläge. Hmm…

Wie also weiter? Wir sind unschlüssig. In einer Woche müssen wir eh aus verschiedenen Gründen zurück. Die Jurareise soll auf jeden Fall im Herbst fortgesetzt werden, so der Plan.

Unser neues Ziel für den nächsten Tag: Das Naturreservat Tourbières von Frasne. Ein Lehrpfad-Rundgang durch eine faszinierende Moor- und Seenlandschaft (5,5km). Lange Strecken läuft man auf Holzbohlen. Zum Schluss allerdings auch ein großes Stück schattenlos auf einer Teerstraße.

Ganz zuletzt noch gefunden! Sehr klein: Der Sonnentau – eine fleischfressende Pflanze

Die Hitze bringt die Entscheidung. Wir fahren heim. Schade, aber sonst wäre die Stimmung irgendwie leicht getrübt. Wir kommen am Abend noch bis Arbois, einem schönen Städtchen, in dem Louis Pasteur wohnte und arbeitete. Und es ist sehr viel los hier. Es braucht mehrere Anläufe, bis wir im Ortsteil Mesnay einen ziemlich frequentierten Stellplatz finden (GPS: 46.897938, 5.800624). Wir kommen wieder…

Kleiner Abendspaziergang zum nahen hübschen Bach ‚La Cuisance‘:


Bei Baume-les Dames noch einmal über den Doubs:

Das war unser erster Teil ‚Mit dem Wohnmobil in den Französischen Jura‘.

Seid gegrüßt von Donnamattea und dem wahren Herrn Waldmeister und bleibt gesund!


Hier noch einmal die ganze Jura-Tour: A+J = Belfort-Bessoncourt, B = Vandoncourt, C = Pont-de-Roide, D = Charquemont, E = Le Pissoux, F = Villers-le-Lac/ Pierre à Feu, G = Frasne, H = Mesnay bei Arbois, I = Baume-les-Dames