Freundschaft. So heißt das Thema der ‚Chrysanthema‘ in Lahr/Schwarzwald, dem Ziel des ersten Tages unserer Herbstreise. Außerdem treffen Donnamattea und der wahre Herr Waldmeister dort liebe Freunde. 🙂 Abends gemeinsame Einkehr beim ‚Griechen‘. Am nächsten Morgen Stadtbummel. Passt doch!

Stimmungsvolle bunte Eindrücke von der herbstlichen Blumenschau. Darunter auch der interessant geschmückte Storchenturm, das Wahrzeichen von Lahr:

Die einmalige Chrysanthemenzüchtung, der Ozukuri, auch Tausendblüter genannt. Er besteht aus einer Pflanze! Großes gärtnerisches Können und mindestens zwei Jahre Vorbereitung sind nötig. Die Form der Darstellung als Dom beziehungsweise Viertelkugel entspricht einer Jahrhunderte alten japanischen Tradition:

Noch ein rückwärtiges Winken zum fröhlichen Auftakt! Der Datenschutz lässt grüßen…

Freundschaft = Amitie. Jetzt starten wir nach Frankreich! Erster Halt zur Übernachtung am Étang des Forges bei Belfort:


Weil wir im Juli unsere Reise in den französischen Jura wegen Hitze und Trockenheit frühzeitig leider abgebrochen haben, beginnen wir die jetzige Unternehmung wieder hier. Das Schlüsselerlebnis war ja ehemals der wasserlose ‚Saut du Doubs‘. Also sollen es jetzt erst recht Quellen und Wasserfälle sein! Sehen wir mal, was läuft.. Erstes Ziel: Source de la Loue – die Quelle der Loue bei Ouhans. Die Strecke dorthin führt durch abwechslungsreiche Juralandschaften. Entlang des Doubs durch ein enges Tal, dann auf die Höhe hinauf vorbei an endlosen flachwelligen, saftig grünen Weidelandschaften. So viele Kühe, wir staunen!

Am Abend stehen wir oberhalb des Tales der Loue bei Renédale mit herrlicher Aussicht ins Tal (Vue du Moine), laufen eine Runde am schwindelerregenden ‚Trauf‘ entlang – Jura und Schwäbische Alb ähneln sich sehr… und erwandern am nächsten Morgen eine Runde zur weiteren grandiosen Aussicht bei Renédale.

Vom Wanderparkplatz in der Nähe der Quelle (Übernachtung untersagt) gehen wir später den kurzen abschüssigen Weg hinunter. Das Rauschen der Quelle wird schnell vernehmbar und nach einer letzten Biegung ist der Blick frei in den engen Talkessel. Aus einem großen Loch schießt das Wasser heraus. Gespeist wird die Quelle durch das Sickerwasser vom Juraplateau, ähnlich wie auf der Schwäbischen Alb. Grandios ist der Anblick der rund 150 Meter senkrecht abfallenden Felswand! Reste von Mauerwerk lassen erkennen, dass der Mensch an der Source de la Loue schon einmal eingegriffen hat – früher wurden hier mehrere Mühlen betrieben. Sogar römische Spuren gibt es zu sehen. Ein magischer Ort…


Unser nächstes Ziel, die nächste imposante Quelle: die Source du Lison. Vom modern angelegten Parkplatz (Übernachtung wieder untersagt) sind es nur wenige Meter bis zum erneut gewaltigen Rauschen der Karstquelle. Bis zu elf Kubikmeter Wasser stürzen bei maximaler Schüttung pro Sekunde aus dem Felsentor.

Die Übernachtung anschließend im hübschen Ort Nans-sous-Sainte-Anne auf dem kleinen Stellplatz Taillanderie. Die Taillanderie ist eine ehemalige Sensen-Schmiede und Hammerwerk. Und heute ist Halloween…

Der nächste kurze Halt gilt unserer Partnerstadt Salins les Bains! Aber ach ja, überall verstellen viele Autos den freien Blick. Die Stimmung zur Besichtigung will heute nicht so recht überspringen…


Aber nun zum Highlight, den Wasserfällen des Hérisson!

Die Cascades du Hérisson (deutsch „Wasserfälle des Hérisson“) liegen im Jura in der Franche-Comté in Frankreich.

Der Hérisson fließt am Ende einer Schlucht in sieben Wasserfällen aus einer Höhe von 805 Metern über insgesamt 280 m in die Tiefe. Ein markierter Fußpfad führt an zahlreichen Wasserfällen, -becken und Höhlen vorbei. Die Cascade de l’Éventail (65 m) und die Cascade du Grand Saut (60 m) sind Höhepunkte des 3,7 km langen Parcours.

Wikipedia

Wir parken an der ‚Auberge Hérisson‘ in Ilay und starten ab hier den ‚Sentier des Cascades du Hérisson‘ von oben kommend.

Mit sieben Hauptfällen, die Höhen zwischen 10 und 65 Metern aufweisen, rauscht der Hérisson zu Tal. Am häufigsten abgebildet wird die Cascade de l’Éventail (Fächerkaskade), sie ist die höchste, die über mehrere Felsstufen tosend zu Tal stürzt. Es folgt mit der Cascade du Grand Salut ein weiterer beeindruckender Fall von 60 Metern Höhe. Die folgenden Fälle sind der Gour Bleu, der Saut Château Garnier, der Saut de la Forge, sowie Saut du Moulin und Saut Girard.

Mit dem Wohnmobil in den französischen Jura, Bd.90, S.163 (gekürzt und leicht verändert)

Und außer diesen vielen Wasser-Kaskaden tropft es eigentlich überall von den Wänden, Wasserbäche laufen auf den Wegen, man muss ständig springen oder halt mittendurch! Der Weg ist anstrengend, oft auf und ab, viele unterschiedlich hohe Stufen und doch wundervoll. Wir haben ‚Toussaint‘ = Allerheiligen. Viele Franzosen sind unterwegs (wir hören jedenfalls niemand deutsch reden). 🙂 Also oft ausweichen und natürlich schauen und hören! Ständiges Rauschen! Wasser muss fließen und gurgeln, tosen, schäumen, sprudeln, spritzen – das können meine Fotos leider überhaupt nicht ausdrücken…

Und zum Schluss – bei der Weiterfahrt – der Saut Girard noch einmal von oben:

Platsch! Das muss jetzt genügen! Wir fahren weiter. Richtung Süden. Bis demnächst – eure Donnamattea mit ihrem Herrn Waldmeister, dem wahren


Unsere Route im Jura:

A = Montbéliard, B = Source de la Loue/ Ouhans, C = Source du Lison/ Nans-sous-Sainte-Anne, D = Salins-les-Bains, E = Auberge du Hérisson/ La Chaux-du-Dombief, F = Oyonnax/ Ain. Genaueres hier.