Es wird deutlich kühler.. Aber wo ist es noch warm? Am Meer vermutlich schon. Wir fahren einfach weiter. Auch die Heimat – allerdings noch ein paar Grad kälter – ruft allmählich!

Nach A = Córdoba, diesem fantastischen Highlight, ist ‚die Luft bissle raus‘ – war die Stadt doch unser letztes wichtiges Ziel. Deshalb erst mal noch ein paar nette Bilder von dort, die den letzten ‚UNESCO-Beitrag‘ gesprengt hätten..

Unsere weitere Fahrstrecke:

A = Córdoba; B = Montilla; C = Cabra; D = Alcalá la Real; E = La Peza; F = Abla-Montagón; G = Tabernas; H = El Calón. Genaueres hier.


B = Montilla. Hier kann man in verschiedenen Bodegas den recht bekannten Montillawein erstehen, der angeblich mit dem Sherry mithalten kann. Uns mundet er nicht so sehr.. Egal. Bei sehr diesigem und nebligen Wetter verbringen wir eine Nacht auf dem kostenfreien Stellplatz neben einem Park nahe der Stadt mit kleinem Stadtspaziergang.


Aber wie gesagt, wir sind noch so angenehm ‚gesättigt‘ vom wunderbaren Córdoba – kein Funken will deshalb heute überspringen… Auch nicht im nächsten Ort C = Cabra, welcher ebenso einen ansprechenden kostenfreien Stellplatz vorweisen kann.

Wir fahren weiter durch den Naturpark der Sierra Subbéticas über den 792 Meter hohen Pass Puerto del Mojón; und hier lichtet sich endlich der Nebel.

D = Alcalá la Real besticht mit einer von weitem gut sichtbaren Festungsanlage auf einem über 1000 Meter hohen Felssporn. Aber Donnamattea, heute die Steuerfrau, fährt vorbei. So steht einem eben manchmal der Sinn. Sie hat ja eh immer viel zu viele Fotos.. 😉

Aber irgendwann wird es dann doch Zeit, einen Platz für die Nacht zu finden. Und so landen wir am Stausee Embalse de Francisco Abellan bzw. an seiner beeindruckenden Staumauer. Dass wir sehr nahe an der Sierra Nevada stehen, registrieren wir spätestens nachts: Null Grad Außentemperatur! Bei 960 Höhenmetern. Und ein schneebedeckter Berg grüßt im Hintergrund!

Wir stellen außerdem fest, dass die Straße nicht nur zum Stausee führt, sondern sechs Kilometer weiter zum abgelegenen Bergdorf La Peza, welches uns nicht nur mit einem sehr hübschen, wieder kostenfreier Stellplatz überrascht. 1100m hoch, es wird also wieder kalt, aber jetzt scheint erst mal die Sonne. Wir unternehmen eine feine, kleine, steile Runde.

La Peza, am Nordhang der Sierra Nevada gelegen, war ein ehemaliges römisches Feldlager, eine bedeutende islamische Festung, von der heute nur noch Überreste geblieben sind. In ihrem Ortskern erhebt sich eine Kirche im Mudéjar-Stil, welche die Besonderheit zweier Türme besitzt: einer ebenfalls im Mudéjar-Stil aus dem 16. Jahrhundert und der andere aus dem 18. Jahrhundert.

Die Ortschaft hat ihren Ursprung in der Zeit der römischen Herrschaft, als ihr Name ‚Castrum Romano‘ war, und sie an einer Römerstraße lag und der Erholung sowie der Versorgung der Truppen und Reisenden diente.
Geblieben sind die Überreste einer arabischen Burg aus dem 9. bis 10. Jh., die bis zum Jahre 1571 noch gut erhalten war.

andalucia.org

Während der Fahrt zur Wüste von Tabernas entstehen ein paar Fotos von den hohen schneebedeckten Bergen der Sierra Nevada – im Vordergrund noch recht winterliche Mandelbäume – bevor wir in F = Abla-Montagón an einem netten Stellplatz einen Übernachtungsstopp einlegen. Kühl ist es weiterhin, auch im Vergleich zum letzten Jahr. Empfindet ihr dies beim Anschauen der Bilder ebenso?


G = Tabernas. Vor ziemlich genau einem Jahr waren wir nämlich schon einmal hier. Schaut gern mal rein: Reisen hat so viele Aspekte… Donnamatteas damalige Erklärungen zur Wüste von Tabernas seien noch einmal eingefügt: „Desierto de Tabernas, Europas einzige Wüste. Die Bergkette der ‚Betischen Kordilleren‘ schneidet sie von den feuchteren Winden des Mittelmeeres ab. Die Landschaft lässt einen stark an Texas oder Arizona denken. Und so ist es nicht verwunderlich, dass hier in den 1960er Jahren ‚Kleinhollywood‘ entstand. Wir lesen weiter im Womoführer, dass hier Westernstreifen im Akkord gedreht wurden. Selbst das US-Kino kam ins damalige Billiglohnland Spanien und drehte z.B. ‚Lawrence von Arabien‘ und ‚Indiana Jones‘ in Tabernas. Es gab viele komplette Westerndörfer. Drei kann man heute noch besuchen.“

Allerdings wohl nur am Wochenende. Und deshalb stehen wir heute nur mit ein paar anderen Wohnmobilen abenteuerlich hinter den offiziellen Parkplätzen in der Wüste!

Der wahre Herr Waldmeister sichtet im Internet den Rundweg Wüste Tabernas, welcher bei der Westernstadt Oasys mit dem Abstieg über einen schmalen Pfad startet, der später im Flussbett der Rambla de Tabernas endet. Hier kürzen wir ab und laufen das Flussbett in einer großen Schleife bis zum Ausgangspunkt entlang.

Und die Wüste lebt! Sogar die uns bisher unbekannte seltene Pflanzenart, den Malteserschwamm, einen Vollschmarotzer entdecken wir:

Der Himmel zieht sich zu und kaum im Womo angekommen, beginnt es zu regnen. In der Wüste!


Und nun ans Meer! Drei Tage weilen wir an der Küste bei H = El Calón, dem Ort, mit dem wir unsere Andalusien-Rundreise vor acht (!) Wochen begonnen haben…

Und hier ergibt sich eine außergewöhnliche und lustige Begegnung mit einem interessanten Menschen aus unserem Nachbarort und seinem Aufsehen erregenden Gefährt. Hubert, ein echter Abenteurer und leidenschaftlicher Fußballfan, der mit seinem Traktor sogar schon zur WM 2018 in Moskau war. Jetzt tuckert er mit max. 30km/h durch Spanien und Portugal, Dackeldame Hexe immer dabei:

Die Sonne scheint, die Temperatur steigt immerhin auf 14 Grad und am letzten Tag kommen tatsächlich Klappstühle und kurze Hosen noch einmal zum Einsatz! 🙂

Adiós Granada, adiós Ronda, adiós Córdoba…. adiós Andalucía! ❤

Aber immer noch ungefähr 900 Kilometer Fahrt in Spanien. 🙂