Nächste Etappe mit Ziel Berlin. Nach zwei sportlichen Tagen am Jagst-Radweg (Ba-Wü) erreichen wir das schöne Frankenland, wobei ich zur Fahrt hierher zwei nette Wohnmobil-Stellplätze erwähnen möchte:
- Am Waldbad in Neustadt an der Aisch
- Am Schmausenkeller bei Reundorf, Nähe Bamberg
Letzterer ist ein besonderer Wunsch des ‚wahren Herrn Waldmeister‘, der hier seinen Ehrentag beginnen will… 😉 Abends ist am Schmausenkeller allerdings die Hölle los! Immer! Die hauseigene Brauerei Müller und die sehr günstigen und reichhaltigen Gerichte locken hunderte durstige und hungrige Gäste an: Mit Autos, Fahrrädern, natürlich auch Wohnmobilen (Stellplatz!) und Bussen reisen sie an…
Bevor wir einkehren, unternehmen wir noch eine kleine Radtour nach Bamberg mit Zwischenstop im netten Biergarten des Gasthaus Melber (Fässla-Bier). Wir verlassen Bamberg allerdings wieder fluchtartig – alles total überfüllt wegen der weithin bekannten Sandkerwa.

Der nächste sehr warme Tag beginnt stilecht und dem Ehrentag angemessen 😉 mit Sektfrühstück
und setzt sich im 30km entfernten Heiligenstadt in Oberfranken fort mit einem Bade-Besuch im neu angelegten Natursee mit dazugehörigem Wohnmobilstellplatz.
Von dort aus unternehmen wir eine kleine Wanderung zum Schloss Greifenstein, zuerst mit Einkehr im Biergarten der Burgklause, dann mit einer sehr interessanten, empfehlenswerten Besichtigung/Führung im Schloss. Besonders erwähnen möchte ich, dass das Schloss der Familie der Schenken von Stauffenberg gehört. Dazu folgender Auszug aus der oben zitierten Homepage:
In allen Zeiten taten Söhne der Familie ihren Dienst im Militär und wurden hohe Offiziere. Besondere Bedeutung erlangte die Familie der Grafen von Stauffenberg durch den Großonkel des heutigen Besitzers, Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der am 20. Juli 1944 das Attentat auf Hitler verübte und, wie auch sein am Staatsstreich beteiligter Bruder Berthold, mit dem Leben bezahlte. Er war oft Gast auf Schloss Greifenstein; seine Bronzebüste steht an exponierter Stelle.

Nach nochmaliger Abkühlung im Natursee hilft dann nur noch ein kühles Bier im Brauereigasthof Ott in Oberleinleiter, wo es außerdem angeblich die besten Hähnchen Frankens gibt!! (Leider habe ich nur meinen Salatteller fotografiert… 😉 )


Apropos Wandern. Das muss jetzt aber mal sein! Wir besitzen immer noch unseren Rother-Wander&Einkehr-Führer ‚Fränkische Schweiz‘ aus der Stadtbibliothek vom Pfingstausflug (siehe hier). Dieses Mal sind wir in der Gegend der Touren Nr. 1- 7 zu Gange. Heute soll es die Tour 6 ‚Burg Zwernitz‘ sein, wir gehen sie abgeändert. Start in Krögelstein, wo das Wohnmobil romantisch und einsam auf einem Wanderparkplatz im Wald steht, im großen Bogen und bei großer Hitze bis Zedersitz, vorbei an Burg Zwernitz bis Sanspareil, dann über die Plötzmühle und Wonsees zurück bis Krögelstein. 12,5km. Aber was für ungewöhnliche Ortsnamen!!
Aber warum Sanspareil? Dazu bemühe ich am besten Wikipedia (Sanspareil, gekürzt):
Sanspareil ([sɑ̃paˈʀɛj], deutsch ohnegleichen, die Einheimischen sprechen das Wort Sanspareil jedoch deutsch aus) ist eine Ortschaft im Markt Wonsees im Landkreis Kulmbach (Oberfranken), die durch den Felsengarten Sanspareil unterhalb der mittelalterlichen Hohenzollernburg Zwernitz bekannt wurde. Anlegen ließ diesen Garten Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, die Schwester Friedrichs des Großen, im Jahre 1744. Der Name des Parks geht auf den Ausruf einer Hofdame des Bayreuther Markgrafen zurück: „C’est sans pareil!“ (Dies ist ohnegleichen!). Markgräfin Wilhelmine beabsichtigte auch, hier damals übliche Wasserspiele anlegen zu lassen. Dies war jedoch angesichts der Lage mit damaligen Mitteln nicht machbar, so dass sich die Gesamtanlage nicht weiter ausbauen ließ. Das Interesse der Markgräfin ließ daher wesentlich nach. Das Felsentheater wurde als römische Ruine gestaltet, bei der eine natürliche Felsgrotte als Zuschauerraum dient.
In den nachfolgenden Jahrhunderten verfiel die Anlage. Die vielen Bauten verschwanden, da sie – vor allem im Park – nur aus Holz gefertigt waren, oder wurden auf Abbruch verkauft, um für eine Straße Platz zu schaffen. Gegenwärtig sind nur noch der Morgenländische Bau, das Felsentheater und der Küchenbau vorhanden. 1984 wurde das abgesenkte Parterre zwischen dem Morgenländischen Bau und dem Küchenbau nach einer Stichvorlage von 1748 rekonstruiert.
Der nächste Tag ist dem Bier gewidmet. Muss auch mal sein. Unser ‘Wander&Einkehr-Führer‘ leitet uns. Viermal kehren wir ein. Der Fahrer/ die Fahrerin bleibt natürlich immer bei alkoholfrei. 😉
- Hübner-Bräu, das Otto-Bier in Steinfeld an der Wiesentquelle (erwähnt bei Tour 5 ‚Durch das Paradiestal‘)
- Gasthof Frankenhöhe in Arnstein (Tour 3 ‚Kleinziegenfelder Tal‘)
- Brauerei Trunk, das Nothelferbier aus Vierzehnheiligen (Tour 1 ‚Staffelberg‘)
- Gasthof Zur schönen Schnitterin, in Romansthal/Bad Staffelstein (auch Tour 1)
Und jetzt die Bilder dazu, zuerst in Steinfeld, wo wir erstmal eine kleine Grundlage für den weiteren Tag legen müssen, sozusagen das zweite Frühstück:

Unseren nächsten Stop legen wir in Arnstein in der ‚Frankenhöhe‘ ein. Seht ihr das ‚Womo‘ direkt vor der Terrasse, wo wir unsere Bierchen genießen?
Schon am mittlerweile fortgeschrittenen Nachmittag steuern wir die berühmte Basilika Vierzehnheiligen an und besichtigen das wunderschöne Gotteshaus mit der markanten Barockfassade, gebaut nach den Plänen von Balthasar Neumann. Es ist den heiligen Vierzehn Nothelfern geweiht. Und so heißt auch das Bier, das in der direkt daneben liegenden Brauerei Trunk schon seit 1803 gebraut wird, das Nothelferbier!
Schließlich landen wir in Romansthal, wo wir am Fuße des Staffelbergs wieder einmal einen sehr netten Wanderparkplatz mit schöner Aussicht finden; und uns zu guter Letzt, schon fast im Dunkeln, tatsächlich noch zu einen Besuch bei ‚Der schönen Schnitterin‘ aufmachen!! So ein Tag – das hat sich gelohnt…
Ob sie auch uns helfen?
Am nächsten Morgen besteigen wir selbstverständlich noch den Staffelberg, den Hausberg von Bad Staffelstein mit 539m Höhe. Aber nicht nur wegen seiner Höhe, vor allem auch wegen der steil abfallenden Kalkfelsen sticht er aus der sonst lieblichen Main-Landschaft heraus. Wie am Albtrauf kommen wir uns vor. 🙂 Der Staffelberg wurde bereits vor Jahrtausenden besiedelt. Die Kelten errichteten auf dem Felsplateau eine befestigte Siedlung, später bauten auch die Germanen eine Burg; Reste einer Bruchsteinmauer sind noch erkennbar. Vom Gipfel hat man einen herrlichen Panoramablick, angeblich die beste Aussicht ganz Frankens! Dies fand auch der Schriftsteller Victor von Scheffel, der sich hier vor mehr als hundert Jahren zu seinem Frankenlied, der inoffiziellen Landeshymne von Franken inspirieren ließ! Schaut euch das wunderschöne Luftbild des Staffelbergs (Internet Wikipedia) an! Außergewöhnlich für mich sind auch die vier Gipfelkreuze (oder Wallfahrtsstationen?) in allen Himmelsrichtungen. Hauptanziehungspunkt heute ist sicherlich die Staffelbergklause mit lauschigem Biergarten gleich neben der 1635 errichteten Adelgundiskapelle…
Das war’s erst mal zum Thema Bier. Nun starten wir durch Richtung Thüringen auf unserem Weg nach Berlin; noch gibt’s eine weitere interessante Etappe…
Die Frankentour im Überblick:
Die Übernachtungsplätze (alle kostenfrei, mit Lagebild und GPS-Daten):
- Wohnmobilstellplatz (promobil) Am Waldbad, Neustadt a. d. Aisch/Franken (wie am 10.8.2018)
- Parkplatz/Wohnmobilstellplatz (promobil) Schmausenkeller, Reundorf/Franken (wie am 9.8.2018)
- Wander-Parkplatz bei Oberleinleiter/Franken
- Wander-Parkplatz Krögelstein/Franken
- Wander-Parkplatz Romansthal/ Franken
- Parkplatz beim Sportplatz bzw. hinter dem Schloss in Oppurg/ Thüringen;
Bis bald – eure Donnamattea und der wahre Herr Waldmeister! Das fröhlich einladende Bienenhotel steht im Bruderwald bei Bamberg. 🙂